PayPal-Zwang für australische eBay-Nutzer ist vom Tisch

eBay ist mit seinen Plänen zur Einführung eines PayPal-Zwangs in Australien gescheitert. Das Unternehmen wollte Verkäufer dazu verpflichten, nahezu alle Zahlungen gebührenpflichtig über den hauseigenen Bezahldienst abzuwickeln.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

eBay ist mit seinen Plänen zur Einführung eines PayPal-Zwangs in Australien gescheitert. Am gestrigen Donnerstag zog das Unternehmen eine entsprechende Meldung bei der Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) zurück. Der für Verbraucher- und Wettbewerbsfragen zuständige Ausschuss hatte zuvor Maßnahmen eingeleitet, um gegebenenfalls Sanktionen gegen eBay wegen Wettbewerbsbehinderung verhängen zu können.

eBay wollte Verkäufer dazu verpflichten, bis auf Barzahlungen bei Abholung künftig alle Zahlungen gebührenpflichtig über die eBay-Tochter PayPal abzuwickeln. Mitbewerber, die ebenfalls Online-Zahlungen abwickeln, wären nicht mehr zugelassen gewesen. Als Begründung gab das Unternehmen an, der eigene Bezahldienst erhöhe die Sicherheit beim Online-Handel.

Die ACCC stellte jedoch klar, dass die Verbraucher selbst entscheiden sollten, welchen Bezahldienst sie nutzen wollen. Lasse man eBay gewähren, wäre auf der Online-Plattform kein Wettbewerb dieser Dienstleister mehr möglich. Ein solcher Eingriff in den Wettbewerb wiege besonders schwer, da eBay in Australien der führende Online-Marktplatz sei.

"Wir haben uns dazu entschlossen, die Meldung zurückzuziehen, weil wir weitere Irritationen und Zerwürfnisse innerhalb der eBay-Gemeinde vermeiden wollen", erklärte der Geschäftsführer von eBay Australia, Simon Smith. Die einheimische "Professional eBay Sellers Alliance" begrüßte den Schritt als "großartig für die eBay-Community" – jetzt könne man sich endlich wieder voll und ganz dem Geschäft widmen. (pmz)