Paywall: SĂĽddeutsche zieht im Internet Bezahlschranke hoch
Die Süddeutsche Zeitung will ihre Inhalte künftig nur noch begrenzt kostenlos online freigeben. Nutzer können dann einige Artikel einsehen, bevor sich die Bezahlschranke senkt. Davor können sie aber fast alle Artikel der gedruckten Zeitung online lesen.
Eine Bezahlschranke auf der Internetseite der Süddeutschen Zeitung soll ab Ende März dafür sorgen, dass pro Nutzer nur noch eine begrenzte Zahl an Artikeln kostenlos einsehbar ist. Das berichtet der Spiegel und erklärt, die Süddeutsche setze damit auf das sogenannten "metered model", das die New York Times populär gemacht hat. Auf sueddeutsche.de sollen demnach anfangs pro Nutzer und Woche voraussichtlich zehn Texte kostenlos abrufbar sein. Weitere gebe es nur bei Abschluss des Digital-Abos "SZ plus" (für monatlich 30 Euro) oder nach dem Kauf eines Tagespasses (1,99 Euro). In Zukunft solle die Zahl frei verfügbarer Artikel noch sinken.
Parallel zur EinfĂĽhrung dieser Paywall will die Zeitung demnach damit beginnen, immer abends um 19 Uhr alle Inhalte aus der gedruckten Zeitung des Folgetags online zu stellen. Die sollen dann allen Nutzern offenstehen, die entweder bezahlt haben, oder noch nicht zu viele Onlineartikel angeklickt haben. Lediglich besonders exklusive Inhalte sollen ausschlieĂźlich der zahlenden Kundschaft vorbehalten bleiben. Andere Texte, etwa Agenturmeldungen sollen dagegen komplett frei verfĂĽgbar sein.
Dem stellvertretenden SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach zufolge habe die Entwicklung der nötigen Infrastruktur einen siebenstelligen Betrag gekostet. In seinem Haus sei man aber zuversichtlich, "unsere Leser davon überzeugen zu können, dass man für journalistische Qualität auch im Netz bezahlen muss." (mho)