Pentax 645Z: Ricoh bringt neue Mittelformat-DSLR
Höhere Auflösung, größere Lichtempfindlichkeit, mehr als doppelt so viele Fokussensoren: Ricoh hat das Nachfolgemodell der Pentax 645D vorgestellt – und das zu einem Preis, der merklich unter dem der Konkurrenz liegt.
- Jobst-H. Kehrhahn
Dass sie kommt, war kein Geheimnis, wann sie kommt, war angekündigt – jetzt hat Ricoh auch die technischen Details zur neuen Pentax 645Z und den Preis bekanntgegeben. Die Vorgängerin 645D verschwindet aber nicht aus dem Angebot, sondern bleibt weiterhin im Sortiment – trotz der teilweise deutlichen Verbesserungen des Nachfolgers.
Pentax 645Z (10 Bilder)
Beispiel Bildsensor: Pentax vollzieht hier wie Phase One und Hasselblad den Wechsel vom CCD- zum CMOS-Sensor. Der ohne Anti-Alaising-Filter ausgestattete Chip liefert jetzt statt 40 Megapixel eine effektive Auflösung von 51,4 Megapixel, die maximale Lichtempfindlichkeit steigt sogar auf ISO 204.800. Um bei entsprechend schwachen Lichtverhältnisse messen zu können – bei der 645D war bereits bei ISO 1600 Schluss – hat Ricoh auch die Arbeitsbereiche des Autofokusmoduls und der Belichtungsmessung angepasst. So fokussiert die 645Z nun von -3 bis +18EV (645D: -1 bis +16 EV) und misst von -1 bis +21EV (645D: 2 bis + 21) – wobei das Autofokus-Modul mit 27 Sensoren arbeitet – 25 davon sind Kreuzsensoren.
(Bild: Ricoh)
Auch die Serienbildgeschwindigkeit hat sich erhöht: Sie steigt laut Ricoh von einem Bild pro Sekunde auf immerhin drei Bilder pro Sekunde beziehungsweise 30 JPGs im selben Zeitraum. Entsprechend groß sind die zu verarbeitenden Datenmengen, sodass auch ein schneller Bidprozessor zum Einsatz kommt: In der 645Z nennt er sich PRIME III und arbeitet laut Ricoh mit einer 5-fach höheren Geschwindigkeit als sein Pendant in der 645D. Dank der ist nun auch Video möglich – entweder in Full-HD Auflösung (1.920 × 1.080 bei einer Bildrate von 60i, 50i, 30 B/s, 25 B/s oder 24 B/s) oder als kurzes Intervall-Video in 4K-Auflösung (3.840 × 2.160) mit einer Maximaldauer von 2 Sekunden etwa für Timelapse-Filme. Für die schnelle Bildübertragung steht ein USB3.0 Anschluss zur Verfügung.
Klapp-LCD-Monitor
Neuerungen gibt es auch beim Display: Das ist nun nicht mehr fest eingebaut, sondern klappbar und auch größer als bei der Vorgängerin Statt 3 Zoll ist es nun laut Ricoh 3.2 Zoll groß und löst statt 921.000 Bildpunkten im Verhältnis 4:3 nun 1.037 Mio. Pixel auf, dies aber im Bildverhältnis 3:2.
Hier die wichtigsten Unterschiede zwischen der 645Z und der 645D im Überblick:
| 645Z | 645D | |
| Effektive Auflösung | 51,4 MP | 40 MP |
| Empfindlichkeit | ISO 100 – 204.800 | ISO 200 – 1.600 |
| Aufnahmeformat TIFF | ja | nein |
| Video | ja | nein |
| Monitorgröße | 3,2“ | 3“ |
| Monitorauflösung | 1.037.000 / 3:2 | 921.000 / 4:3 |
| Fokussensoren (davon Kreuzsens.) | 27 (25) | 11 (9) |
| Arbeitsbereich Autofokus | -3 bis +18 EV | -1 bis + 16 EV |
| Arbeitsbereich Belichtungsmessung | -1 bis +21 | 2 bis + 21 |
| Serienaufnahmen | 3 B/Sek. | 1 B/Sek. |
| Verschluss | Mind. 100.000 Aufn. | Mind. 50.000 Aufn. |
| USB | 3.0 | 2.0 |
| Tethering | ja | nein |
|
Klappmonitor |
ja | nein |
Die Pentax 645Z soll laut Ricoh ab Juli 2014 im Handel sein, der Preis für das Gehäuse beträgt rund 8000 Euro, die Kombination mit dem 55mm-Standardobjektiv soll rund 9000 Euro kosten. Die Preisentwicklung des 645D-Gehäuses finden Sie im heise Preisvergleicher hier. (keh)
