Pentax folgt Leica: K-3 Mark III Monochrome kommt Ende April

Ricoh Imaging bringt eine Sonderedition der digitalen APS-C-DSLR Pentax K-3- Mark III auf den Markt. Sie fotografiert schwarzweiß zu einem happigen Preis.

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(Bild: Ricoh Imaging)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christine Bruns
  • Jobst-H. Kehrhahn

Die Spiegelreflexkamera im APS-C-Format Pentax K-3 Mark III erscheint als Monochrom-Edition. Ricoh Imaging möchte damit Fotografen ansprechen, die sich ausschließlich auf Schwarzweiß-Bilder spezialisiert haben.

c't Fotografie 3/24

Bereits Anfang Dezember des vergangenen Jahres hatte Pentax den ersten Prototyp einer monochromen K-3 Mark III gezeigt. Jetzt hat das Unternehmen die Markteinführung bekannt gegeben: Das Monochrome-Gehäuse werde "voraussichtlich ab Ende April 2023 verfügbar sein", schreibt Pentax noch etwas vorsichtig in einer Pressemitteilung. Als Preisempfehlung nennt die Ankündigung 2500 Euro, der Straßenpreis der gewöhnlichen K-3 Mark III mit Bayer-Filter liegt derzeit bei etwa 1700 Euro.

Die neue Monochrom-DSLR basiert auf einem 25,7-MP-BSI-CMOS-Sensor im APS-C-Format, wie er auch im farbempfindlichen Schwestermodell eingesetzt wird. Der Chip kommt jedoch ohne Farb- und Tiefpassfilter, sodass er die Helligkeitswerte direkt und ohne Interpolation pro Pixel erfasst. Dafür kommt ein AA-Filter-Simulator dazu, der Moiré verhindern soll.

Pentax K-3 Mark III Monochrome im Überblick (4 Bilder)

Äußerlich gleicht die Monochrom dem farbsensitiven Schwestermodell. Sie unterscheidet sich nur anhand der Farben der Beschriftung (nun in Grau) und der Beleuchtung des Schulterdisplays (nun in Weiß).
(Bild: Ricoh Imaging)

Die native Sensorempfindlichkeit der Kamera erhöht sich im Vergleich zum Schwestermodell um eine Stufe von ISO 100 auf ISO 200, während die maximale ISO-Einstellung mit ISO 1.600.000 gleich bleibt. Die Vorteile laut Pentax: Die Monochrom-Version der Kamera liefere schärfere Bilder bei jedem ISO-Wert und verbesserte Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen.

Ricoh Imaging stattet das Monochrom-Modell mit angepassten Verarbeitungsmodi und Parametern aus. Neben Standbildern zeichnet die Kamera auch Videos in einer Auflösung von bis zu 4K/30p auf. Dass die Kamera nicht für Videografen gedacht ist, zeigt die minimalistische Ausstattung bei den verfügbaren Modi. Besonders neuere Standards sind nicht zu finden.

Äußerlich unterscheidet sich die Kamera von ihrem Schwestermodell durch eine weiße statt grüne Hintergrundbeleuchtung für das LC-Schulterdisplay und graue Beschriftungen der Bedienelemente.

Die K-3 Mark III ist zwar die erste Spiegelreflexkamera mit einem Fünf-Achsen-stabilisierten Monochrom-Sensor, aber das Konzept einer reinen Graustufenkamera ist nicht völlig neu: Leica führte bereits 2012 das M Monochrom Messsucher-Modell ein und bietet derzeit die M10 Monochrom an, während Phase One ein Achromatic-Rückteil für sein IQ4-System im Sortiment führt. Diese Kameras bieten jedoch eine deutlich höhere Auflösung, allerdings auch zu noch einmal höheren Preisen: Die Leica M10 Monochrom bietet im Vollformat 40 Megapixel für 8350 Euro und Phase One im Mittelformat 100 Megapixeln. Hier gehen die Preise bei 10.000 Euro los.

Die Monochrom-Kameras bedienen Nischenzielgruppen. Pentax setzt mit der K-3 Mark III Monochrome gleich doppelt auf Risiko, denn Käufer des neuen Monochrom-Modells verzichten nicht nur auf Farbe, sondern auch auf die Vorteile eines elektronischen Suchers. Dennoch hat Pentax seine Fans. Der eingebaute Phasenautofokus funktionierte im c’t Fotografie-Test zuverlässig und treffsicher, auch bei wenig Licht. Das Gehäuse ist robust, kälte- und wetterfest. Der Akku hält lang durch, nach Herstellerangabe bis zu 800 Aufnahmen (CIPA-Standard).

Auch der farbsensitive Sensor ist speziell für Astrofotografen interessant, denn er ermöglicht durch die integrierte Astrotracer-Funktion nachgeführte Milchstraßenaufnahmen. Ihm fehlte wie auch dem Monochrom-Modell jedoch das integrierte GPS dafür. Ein optionales Modul ist hier nötig.

Das monochrome Modell bietet zudem zwei Kartenslots – von denen immerhin einer UHS-II-fähig ist –, 14-Bit-Raw-Ausgabe, interne Raw-Entwicklung sowie einen elektronischen Verschluss bis 1/16.000 Sekunde. Dazu kann der Akku in der Kamera via USB-C geladen werden.

Die Kamera soll bereits Ende April 2023 für 2500 Euro erhältlich sein. Allerdings gibt Ricoh Imaging in der Pressemitteilung an, dass einige Spezialteile des Modells die Herstellung und damit auch die Auslieferung verzögern können. Käufer sollten es also nicht allzu eilig haben.

(cbr)