Peregrine Mission One gescheitert, Mondlandefähre auf dem Weg zurück zur Erde
Ein Treibstoffleck lässt eine weitere private Mondmission scheitern. Statt auf dem Mond zu landen, wird das Raumschiff wohl in der Erdatmosphäre verglühen.
Die Mondlandemission Peregrine One wird ihr geplantes Ziel nicht erreichen. Das privat finanzierte Raumfahrzeug wird aufgrund eines Treibstofflecks nicht auf dem Mond landen können, sondern in den nächsten Tagen zur Erde zurückkehren und voraussichtlich in der Atmosphäre verglühen. Das erklärte das US-Unternehmen Astrobotic Technology, das die Mondlandefähre Peregrine gebaut hat.
Das Scheitern der Mondlandemission Peregrine One war bereits kurz nach dem Start letzte Woche erwartet worden, weil es Probleme mit dem Antriebssystem gegeben hatte. Jetzt führt Astrobotic dies auf ein Treibstoffleck zurück, das eine Vorhersage der Flugbahn des Raumschiffs erschwert, wie das Unternehmen bei X/Twitter schreibt. Eine sanfte Landung auf dem Mond wird ausgeschlossen.
Ende durch Verglühen in der Erdatmosphäre
Stattdessen befindet sich das Raumfahrzeug auf dem Weg zurück zur Erde, wo es beim Wiedereintritt in die Atmosphäre wahrscheinlich verglühen wird. Weitere Details nannte Astrobotic bislang nicht. Unabhängige Beobachter, die die verfügbaren Daten ausgewertet haben, erwarten einen Eintritt in die Erdatmosphäre über Australien am 18. Januar 2024. An dem Tag ist auch eine Telefonkonferenz von Astrobotic mit der NASA angesetzt, die auf den Kanälen der US-Weltraumbehörde live ausgestrahlt wird.
Die Peregrine Mission One ist bereits die dritte private Mondlandemission, die gescheitert ist. Im April 2023 war mit der Hakuto-R eine private japanische Mondsonde abgestürzt. Vier Jahre zuvor war bereits eine israelische Mondlandung gescheitert, als die israelische Non-Profit-Organisation SpaceIL schon 2019 die Sonde Beresheet Richtung Mond geschossen hatte, die aber ebenfalls abgestürzt war.
Historische Mondmission Mexikos gescheitert
Mit Peregrine One ist auch Mexikos erste Mondmission gescheitert. Denn an Bord befinden sich fünf "autonome Mikroroboter", die im Rahmen der mexikanischen COLEMNA-Mission vom Labor für Spezialinstrumente der Nationalen Autonomen Universität Mexikos entwickelt wurden. Diese winzigen Gefährte haben einen Durchmesser von nur 10 cm und wiegen 60 Gramm. Die Roboter sind mit Rädern, Sensoren und Computern ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, die dünne Atmosphäre des Mondes zu untersuchen.
Geplant war, nach Erreichen der Mondoberfläche zunächst die an Bord befindlichen größeren Rover auszusetzen. Danach sollten die COLEMNA-Roboter mit einem winzigen Katapult auf die Mondoberfläche geschleudert werden, wo sie Experimente durchführen sollten, um die Fähigkeit autonomer Roboter zu demonstrieren, im abrasiven Mondgestein "zu überleben". Doch nun werden wohl alle Mikroroboter zusammen mit der Landefähre und dem Raumfahrzeug bei der ungeplanten Rückkehr zur Erde vernichtet.
(fds)