Personalspekulationen bei Siemens

Der Bereichsspitze der verlustreichen IT-Servicetochter SBS droht Ablösung.

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Von
  • Frank Möcke

Beim Münchner Siemens-Konzern könnten Ende des Monats wichtige Weichenstellungen für verlustträchtige Geschäftsbereiche ins Haus stehen. Sie dürften die Kommunikations- und Logistiksparte sowie den 1995 gegründeten IT-Dienstleister Siemens Business Services, SBS, der als "Komplettanbieter für Lösungen und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnologie" firmiert, betreffen.

Wie der Spiegel vorab meldet, will Konzernchef Klaus Kleinfeld am 29. August im strategischen Entscheidungsgremium des Elektro-Riesen, dem Zentralvorstand, eine Krisensitzung abhalten. Dort solle diskutiert werden, wie die notleidenden Ableger bis Frühjahr 2007 die von Kleinfeld festgelegten, strengen Renditevorgaben erreichen könnten. Hauptsorgenkind sei die IT-Servicetochter SBS, die allein von April bis Juni Verluste von über 100 Millionen Euro beklage.

Der Siemens-Vorstand habe die drei Chefs des Problembereichs bereits im Juli vor der turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung einbestellt, um sich deren Sanierungspläne erläutern zu lassen. Ihr Vorschlag, Arbeitsplätze drastisch abzubauen, habe sich nicht durchsetzen können. Sollte es Bereichschef Adrian von Hammerstein und seinen Kollegen bis Anfang übernächster Woche nicht gelingen, ein überzeugendes Zukunftskonzept für SBS vorzulegen, könnte es für ihn und seine Mitstreiter eng werden. Nach Aussagen von Konzernkennern erwäge Kleinfeld in diesem Fall, die gesamte Bereichsspitze abzulösen und Siemens-Vorstand Thomas Ganswindt als kommissarischen Chef einzusetzen. Ein Siemens-Sprecher habe dazu geäußert, Personalspekulationen kommentiere man grundsätzlich nicht. (fm)