Philips entwickelt LED-Lampen fĂĽr Afrika

Der niederländische Elektronikkonzern will noch in diesem Jahr spezielle Lampen für Menschen in Entwicklungsländern präsentieren, die nicht über Elektrizität aus einem Stromnetz verfügen.

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Der niederländische Elektronik-Konzern Philips entwickelt kostengünstige, mit Akkus bestückte LED-Lampen für Entwicklungsländer. Sie sind für Menschen bestimmt, die keine Elektrizität über ein Stromnetz beziehen können; allein in Afrika sind das vermutlich 500 Millionen, weltweit 1,6 Milliarden Menschen. Im Herbst sollen zunächst im Rahmen des Projekts "My reading light" Leselampen verfügbar sein und ausgeliefert werden, geht aus einer Mitteilung hervor.

Das Leselampen-Projekt ist Bestandteil einer im Juli 2008 zwischen dem niederländischen Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit und Philips vereinbarten Partnerschaft. Es hat sich den Zielen der im Jahr 2000 gestarteten Millennium-Kampagne der Vereinten Nationen verschrieben. Dabei geht es im Zeitalter der Globalisierung vor allem um die Bekämpfung der Armut und von Krankheiten, um die Gleichstellung der Frauen und die Verbesserung der Bildung. Hier setzt das Projekt mit seinen Leselampen an, denn die Kinder könnten ihre Schulaufgaben mit Hilfe der LED-Lampe auch nach Sonnenuntergang erledigen – bisher sei dies häufig schwierig bis unmöglich.

Der 270-mAh-Lithium-Polymer-Akku der Leselampe soll je nach Dimmstufe 3,5 bis 9 Stunden Energie liefern und rund 500 mal aufgeladen werden können. Außer der Leselampe plant Philips eine transportable Laterne mit einer Lichtstärke von 250 Candela, Beleuchtung für kleine Betriebe oder fürs Zuhause, damit auch nach Sonnenuntergang gearbeitet werden kann, und eine Dynamo-betriebene Handleuchte.

Die Kooperation zwischen Philips und der niederländischen Regierung konzentriert sich auf Afrika und zunächst auf 10 Millionen Menschen südlich der Sahara, die bis 2015 mit Lampen ausgestattet werden sollen. Diese sollen sie über Mikrokredite finanzieren können. Philips geht davon aus, dass sich die Lampen angesichts der steigenden Brennstoffkosten in weniger als zwölf Monaten amortisieren könnten. Die Regierung und Philips haben jeweils 3 Millionen Euro in das Projekt investiert. (anw)