Phishing-Masche: Opfersuche mit Kostenerstattung der Deutschen Bahn

Die Verbraucherzentralen warnen vor Phishing-Versuchen mit vermeintlichen Kostenerstattungen der Deutschen Bahn.

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Stilisiertes Bild: Einbrecher angelt Kreditkarten

Online-Kriminelle phishen nach monetarisierbaren Informationen.

(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)

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Das Phishing-Radar der Verbraucherzentralen warnt vor einer aktuellen Phishing-Masche, bei der die Betrüger Opfer mit vermeintlichen Kostenerstattungen der Deutschen Bahn suchen. Da die Deutsche Bahn mit massiven Problemen zu kämpfen hat, ist die Masche mit hoher Wahrscheinlichkeit effektiv.

Vermeintliche Kostenerstattungen der Deutschen Bahn sollen Opfer ködern.

(Bild: Phishingradar / Verbraucherzentralen)

Die Phishing-Mail trägt die Betreffzeile "Ihre Online-Anfrage wurde erfolgreich bearbeitet", schreiben die Autoren im Phishing-Radar. Sie gibt vor, eine Benachrichtigung zu einer Erstattung für ein Bahnticket darzustellen.

Die Anrede der Mail ist unpersönlich, was ein erstes Indiz für einen Betrugsversuch ist. Die Absenderadresse sei zudem unseriös. Nach dem Hinweis, dass der Erstattungsantrag für ein Bahnticket erfolgreich bearbeitet worden sei, folgen Informationen zu Erstattungsbetrag, einer Ticketnummer sowie dem Tag der Reise. Die Anfrage ist natürlich nicht erfolgt, wer jedoch tatsächlich einen Antrag eingereicht hat, sollte die Daten wie Ticketnummer und Reisetag sorgfältig prüfen.

Der weitere Mail-Text ergänzt lediglich, dass der Betrag angeblich auf ein angegebenes Zahlungsmittel überwiesen wurde und die Nachricht aufbewahrt werden solle. Eine Handlungsaufforderung erfolgt nicht. Jedoch prangt darunter eine rote Schaltfläche mit der Aufschrift "Meine Anfrage wurde aktiviert", die offenbar zu einer Phishing-Seite führt. Empfänger solcher Mails sollten diese löschen oder in den SPAM-Ordner verschieben und dem enthaltenen Link nicht folgen.

Die Masche könnte erfolgreich sein, da die Deutsche Bahn massive Probleme aufgrund des maroden Schienennetzes hat. Wie die Tagesschau unter Berufung auf die Süddeutsche Zeitung berichtet, musste etwa der Fahrplan in diesem Jahr bereits zwischen zwei und drei Millionen Mal geändert werden. Die Planung der Zugfahrten gerate zunehmend zum Lotteriespiel. Ein DB-Aufsichtsratsmitglied wird mit den Worten zitiert: "Fahrpläne werden nicht mehr gerechnet, sondern nur noch geschätzt". Mehr als ein Drittel aller Züge sei demzufolge unpünktlich. Daher dürften tatsächlich derzeit viele Menschen Erstattungsanträge bei der Deutschen Bahn einreichen.

Betrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen, um Opfern Geld aus der Tasche zu ziehen. So warnte Anfang des Monats das LKA Niedersachsen vor Briefpost, auf der ein QR-Code eine URL kodiert, die auf Phishing-Seiten führt.

(dmk)