Phishing: E-Mail-Betrug nimmt nicht ab, wird immer raffinierter

Seite 2: Wie man sich am effektivsten schützt

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Der beste Schutz vor Phishing ist laut Wagner die Prävention. Soll heißen: Betriebssystem, Virenschutz und alle installierten Programme müssen auf dem neuesten Stand sein. Fürs Online-Banking sollten Nutzer immer zwei Geräte verwenden: "Wovon wir dringend abraten, ist Online-Banking auf dem Smartphone, wenn dieses auch zur TAN-Generierung verwendet wird. Sobald beides auf einem Gerät geschieht, ist es nicht sicher."

Wer nicht sicher ist, ob eine E-Mail im Posteingang Phishing oder ein legitimes Schreiben der eigenen Bank ist, sollte per Telefon oder persönlich nachfragen. Dazu darf man allerdings keine Kontaktnummer aus dem verdächtigen Schreiben nutzen. Sie könnten gefälscht sein. Besser man schaut in öffentliche Telefonverzeichnisse oder ruft die Unternehmenswebseite auf. Keinesfalls, warnt Verbraucherschützer Ralf Scherfling, sollte man auf die E-Mails reagieren und etwa antworten.

Und dann gibt es noch ein paar goldene Regeln: "Ihre Bank oder ein anderer Bezahldienst wie beispielsweise PayPal wird Sie nie per E-Mail zur Eingabe ihrer Kunden-, Zugangs- oder Bankdaten auffordern", sagt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention von Ländern und Bund. "Eine derartige Aufforderung sollte Sie immer stutzig machen, und keinesfalls sollten Sie dieser nachkommen."

Opfer einer Phishing-Attacke sollten auf jeden Fall Strafanzeige wegen Identitätsdiebstahls erstatten, auch wenn die Täter unbekannt sind. Verdächtige Mails meldet man dem E-Mail-Anbieter. So können sie besser herausgefiltert werden. Der beste Schutz vor Phishing ist die gesunde Skepsis gegenüber E-Mails, die persönliche Daten abfragen. Im Zweifel sollte man diese Mails daher lieber löschen und keinesfalls auf Links oder Anhänge klicken. Wenn die Mail wirklich wichtig war, wird der Absender sich schon noch mal melden. (fab)