Photonik-Spezialist Ciena kann Rechnungen nicht eintreiben

Ciena gab eine Warnung über eine außerordentliche Belastung heraus, da Verkäufe an einen britischen Telekom-Carrier nicht bezahlt würden.

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Von
  • Jürgen Kuri

Gerade die kleineren Telekom-Carrier scheinen zunehmend in Probleme zu kommen, die hohen Kosten für Infrastruktur-Investitionen und Kundenwerbung irgendwann durch Umsätze so auszugleichen, dass auch Gewinne zu Stande kommen. Betroffen davon ist jetzt auch einer der führenden Spezialisten für optische Netzwerke. Ciena gab gestern eine Warnung heraus, dass man wahrscheinlich eine außerordentliche Belastung von 13 Cents pro Aktie (28,2 Millionen US-Dollar) im vierten Geschäftsquartal wegen nicht bezahlten, aber gelieferten Equipments verbuchen müsse. Im dritten Quartal hatte Ciena einen Gewinn von 19 Cents pro Aktie ausgewiesen – ob mit der Abschreibung im vierten Quartal noch ein Gewinn möglich ist, ließ Ciena offen.

Der Grund für die außerordentliche Belastung liegt bei dem britischen Carrier und Betreiber eines europaweiten optischen Netzwerks iaxis. Bei Verlusten von 138 Millionen Pfund hatten sich die Investoren geweigert, der Telekom-Firma weiteres Kapital zuzuschießen. iaxis wollte dagegen in den nächsten Tagen eine Anleihe von einer Million US-Dollar auflegen. Seit dem heutigen Mittwoch steht die Firma nun unter Aufsicht eines Konkursverwalters – und Ciena geht davon aus, dass die Rechnungen für Geräte, die iaxis bereits gekauft hat, nicht mehr bezahlt werden. Die Rechnungen beliefen sich auf rund 13 Prozent aller Beträge, die insgesamt von Kunden noch bezahlt werden müssten, hieß es; dies würde aber die erwarteten Umsätze von 280 Millionen US-Dollar für das vierte Quartal nicht beeinflussen.

Ciena betonte, die Situation sei nur in den Schwierigkeiten einer einzelnen Firma begründet, nicht etwa in einem nachlassenden Boom bei optischen Netzen. Der ist auch tatsächlich nicht in Sicht: Die Warnung von Ciena kommt allerdings nur wenige Tage, nachdem das Wirtschaftsmagazin Barron's über mögliche Schwierigkeiten der Telekom-Ausrüster berichtete, die Verkäufe an die Carrier auch zu finanzieren. (jk)