Solarkraft: Bundesregierung legt Photovoltaik-Strategie vor

Die Bundesregierung will es Bürgern und Unternehmen leichter machen, Solaranlagen zu installieren. Der Wirtschaftsminister hat dazu eine Strategie vorgelegt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 217 Kommentare lesen

Balkonkraftwerk ohne Balkon an einem Haus in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine Strategie vorgelegt, mit deren Hilfe die Photovoltaik in Deutschland schneller als bisher ausgebaut werden soll. Dabei seien die wichtigsten Handlungsfelder der stärkere Ausbau von Freiflächenanlagen, die Installation von Photovoltaik auf den Dächern zu erleichtern und Regelungen zum Mieterstrom sowie zur gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung zu vereinfachen. Bisher sei schon einiges gesetzlich geregelt worden, damit sich die Solarkraft schneller durchsetzt, doch habe das bisher nicht ausgereicht, hieß es am Freitag aus Berlin.

Damit Balkonkraftwerke leichter genutzt werden können, sollen Meldepflichten vereinfacht oder gestrichen werden. Schukostecker sollen als "Energiesteckvorrichtung" zugelassen werden. "Steckersolar" soll in den Katalog privilegierter Maßnahmen ins Wohnungseigentumsgesetz (WEG) sowie ins Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) aufgenommen werden, geht aus der Photovoltaik-Strategie hervor. Die Schwelle von 600 W, bis zu der bisher kleine PV-Anlagen definiert werden, soll erhöht werden. Vorübergehend würden rückwärtsdrehende Zähler geduldet, bis der Zähler getauscht wird. Die Fristen für den Zählertausch sollen kürzer werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2035 den Stromsektor treibhausgasneutral machen. 2030 sollen 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind für das Jahr 2030 etwa 215 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung als Zwischenziel gesetzt. Hierfür müsste sich der Jahresausbau der Photovoltaik auf 22 Gigawatt im Jahr 2026 verdreifachen. Vor diesem Hintergrund traf sich Habeck am heutigen Freitag mit Vertretern der Photovoltaik-Wirtschaft. Diese sieht die Ziele der Regierung als "alternativlos" an, wie es in einer Mitteilung des Bundesverbands Solarwirtschaft heißt.

"Damit die PV-Anlage auf dem Dach zum Regelfall wird, enthält die PV-Strategie eine Anpassung der Direktvermarktungspflicht sowie die Förderung von Dachanlagen auf Gebäuden im Außenbereich", teilte das Wirtschaftsministerium weiter mit. Um Mieterstrom und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung zu vereinfachen, sollen Eigenverbrauchsvorteile erweitert werden. Damit PV-Anlagen schneller an das Stromnetz angeschlossen werden, sollen Anschlussleitungen für PV-Freiflächenanlagen geduldet werden müssen.

Die Solarwirtschaft begrüßt die Strategie und das Vorhaben der Regierung, ein "Solarbeschleunigungspaket" zu schnüren. Sie fordert, konsequent Bürokratie, Barrieren und damit hinderliche "Kosten- und Zeitfresser" abzubauen und neue zu vermeiden. Die Politik solle die Förderkulisse an marktüblichen Renditeerwartungen orientieren. Zudem fordert die Branche Planungssicherheit – Unsicherheiten seien "Gift" für Investoren. Um Hemmnisse abzubauen, prüft das Wirtschaftsministerium etwa, Pflichten für Energiebürgergesellschaften zu vereinfachen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(anw)