Photovoltaik: 15.000 Megawatt mehr Solarstrom
3,4 Millionen PV-Anlagen waren im April in Deutschland installiert, 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Balkonkrafwerke nicht eingerechnet.
Auf deutschen Dächern und Grundstücken waren im April dieses Jahres gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 81.500 Megawatt (MW) installiert. Damit stieg die Zahl der Anlagen gegenüber April 2023 um 29,8 Prozent, die installierte Leistung um 20,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im April 2023 hatte es knapp 2,7 Millionen PV-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 67.600 Megawatt gegeben.
Das Bundesamt erfasst alle PV-Anlagen, die in die Netze der öffentlichen Versorgung einspeisen und über einen Stromzähler verfügen, der die eingespeisten Strommengen misst. Kleinere Anlagen wie etwa Balkonkraftwerke fallen daher in der Regel nicht darunter. Davon wurden von Januar bis Juni 2024 laut Bundesnetzagentur 220.000 Einheiten mit einer Bruttoleistung von 200 MW registriert.
Von PV-Anlagen (ohne Balkonkraftwerke) wurden 2023 hierzulande rund 53,6 Millionen Megawattstunden Strom ins Netz eingespeist, 11,9 Prozent des gesamten eingespeisten Stroms. Das ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts ein neuer Höchstwert. 2022 hatte Photovoltaik einen Anteil von 10,6 Prozent an der gesamten Stromeinspeisung ausgemacht. Rekordmonat für Solarstrom in Deutschland war bisher der Juni 2023: Mit gut 8,5 Millionen Megawattstunden wurden 27,3 Prozent des eingespeisten Stroms mit PV-Ablagen erzeugt.
Einnahmen aus Solarstrom
Im Jahr 2022 nahmen mit rund 1,8 Millionen 4,7 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland Geld aus dem Verkauf von Solarstrom ein – 2015 waren es 3,1 Prozent oder 1,2 Millionen Haushalte. Sie nahmen durchschnittlich 183 Euro im Monat ein, 2015 waren es 266 Euro. Eine mögliche Ursache für diesen Rückgang dürfte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende Einspeisevergütung für neu installierte PV-Anlagen sein.
Der Import von Photovoltaikanlagen ist in den ersten fĂĽnf Monaten dieses stark zurĂĽckgegangen: Der Wert der eingefĂĽhrten Solarzellen und Solarmodule sank gegenĂĽber dem Vorjahreszeitraum um 66 Prozent auf knapp 605 Millionen Euro. Auch der Wert der exportierten Photovoltaikanlagen ging in diesem Zeitraum von knapp 616 Millionen Euro um 65 Prozent auf gut 216 Millionen Euro zurĂĽck.
Im Jahr 2023 sind Photovoltaikanlagen im Wert von knapp 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert worden. GegenĂĽber dem Vorjahr war der Wert damit bereits um 12,5 Prozent gesunken. 86,4 Prozent der nach Deutschland eingefĂĽhrten PV-Anlagen kamen 2023 aus China. Danach folgten Abstand die Niederlande mit 5,4 Prozent und Vietnam mit 2,6 Prozent.
Exportiert wurden im vergangenen Jahr PV-Anlagen im Wert von gut 1,1 Milliarden Euro – 23,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Diese gingen zu einem großen Teil in europäische Staaten. Die wichtigsten Abnehmer waren 2023 Österreich (17,8 Prozent), Italien (11,4 Prozent) und die Schweiz (9 Prozent).
Produktion von Solarmodulen 2023 rückläufig
Die Produktion von Solarmodulen für PV-Anlagen ist in Deutschland im 1. Quartal 2024 ebenfalls deutlich gesunken: Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Anzahl der produzierten Solarmodule um 52,8 Prozent auf knapp 495.600 Stück zurück. Noch stärker als bei Solarmodulen fiel der Produktionsrückgang bei Solarkollektoren aus, die Sonnenenergie in Wärme umwandeln. Während im 1. Quartal 2023 noch knapp 64.800 Solarkollektoren hergestellt wurden, waren es von Januar bis März 2024 rund 21.300. Das entspricht einem Rückgang von 67,1 Prozent.
Bereits im vergangenen Jahr ging hierzulande die Produktion von Solarmodulen zurück. 2023 wurden gut 3,4 Millionen Solarmodule zum Absatz produziert. Das waren 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr. 2022 waren knapp 4,0 Millionen solcher Module hergestellt worden. Ein stärkerer Rückgang zeigt sich auch hier bei den Solarkollektoren: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland knapp 192 000 Stück produziert, mehr als ein Viertel (28,4 Prozent) weniger als noch ein Jahr zuvor (268 100).
(anw)