Picasso und die Liebe zur Fotografie

Sein Gesicht ist mindestens ebenso bekannt wie seine Werke: Picasso ließ sich leidenschaftlich gerne fotografieren. Eine Schau im Museum für Kunst und Gewerbe zeigt rund 250 Fotoporträts. Bilder berühmter Fotografen sind darunter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Pablo Picasso (1881-1973) war nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein Meister der Selbstinszenierungen. Die bemerkenswertesten seiner Fotoporträts, von der klassischen Atelierszene über Schnappschussfotografie bis hin zur inszenierten Pose, sind bis zum 21. Oktober im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen. Die Ausstellung versammelt rund 250 Picasso-Porträts verschiedener Fotografen, darunter Berühmtheiten wie Richard Avedon, Brassaï, Henri Cartier-Bresson, Man Ray, Cecil Beaton oder Madame d'Ora. "Alle bedeutenden Fotografen des 20. Jahrhunderts haben Picasso fotografiert – einige dieser Porträts besitzen inzwischen geradezu ikonischen Charakter", sagte Kuratorin Esther Ruelfs (PDF) am Donnerstag in Hamburg.

Die große Bandbreite der Fotografien reicht von stark psychologisierenden Porträts, die das "wahre" Gesicht des Künstlers offenbaren wollen, über Atelieraufnahmen, die Orte des Schaffens zeigen, bis zu Momentaufnahmen, die Picasso in seinem Lebensumfeld zwischen Künstlerfreunden, Sammlern und seiner Familie zeigen. "Vor allem aber machen sie deutlich, wie Picasso sich selbst sah und wie er gesehen werden wollte", sagte Ruelfs. Bewusst setzte der Maler die Fotografie als Medium zur Inszenierung seiner Persönlichkeit ein. Und das in allen Stationen seines Lebens: als Student in Madrid, als Bohemien im Pariser Künstlerviertel Montparnasse und in seinen letzten Lebensjahrzenten in Südfrankreich.

  • Auch Kurt Wyss porträtierte Pablo Picasso. Im seen.by-Interview erzählt der 1936 in Basel geborene Wyss, wie er das Vertrauen scheuer Künstler gewinnen konnte und warum er sich nach einer Begegnung mit Picasso nicht mehr waschen wollte.

(keh)