Pinguin am Windows-Server

Der Terminal-Services-Spezialist Tarantella hat ein RDP-Terminalprogramm für Linux angekündigt.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Terminal-Services-Spezialist Tarantella, einst aus der Original-SCO im Rahmen der Übernahme von SCO durch Caldera und vor deren Umbenennung in SCO Group entstanden, hat ein RDP-Terminalprogramm für Linux angekündigt. Der Client unterstützt das Remote Desktop Protocol, über welches Microsofts Serverbetriebssysteme, etwa Windows 2003 Server, Tastatureingaben, Mausbewegungen sowie Bildschirmausgaben mit angeschlossenen Arbeitsplatzrechnern austauschen. Auf kommerzieller Basis gab es die zugehörigen Client-Programme bislang nur für Windows -- von Microsoft zwar kostenlos für die Inhaber von Serverlizenzen, aber dafür mit durchaus verbesserungswürdigem Funktionsumfang. Wer sich damit nicht zufrieden gab, war auf Zusatzprodukte wie Metaframe von Citrix angewiesen, das auf ein eigenes Protokoll namens ICA baut.

Tarantella will seinen Client, der die fast aktuelle RDP-Version 5.1 unterstützt und sowohl unter SuSE- als auch Red Hat Linux funktionieren soll, noch dieses Jahr für 50 US-Dollar unters Volk bringen. Anders als Microsofts Clients soll der Tarantella-Client Terminal-Sessions mit bis zu 24 Bit Farbtiefe ermöglichen und der auf dem Server laufenden Anwendung auch die Festplattenlaufwerke des lokalen Rechners zugänglich machen -- ähnlich, wie es die Entwickler des Open-Source-Linux-Programms rdesktop für sich in Anspruch nehmen.

Ebenfalls noch im Jahr 2004 soll Tarantellas SecureGlobalDesktop, Terminal Services Edition, in der Version 4 herauskommen. Das ursprünglich von der Firma New Moon als CanaveralIQ vermarktete Softwarepaket für Terminal-Server nutzt ebenfalls das Protokoll RDP, bietet aber umfangreichere Verwaltungsoptionen als der Microsoft-Server und beherrscht laut Hersteller auch die automatische Lastverteilung zwischen mehreren, zu einer Server-Farm zusammengeschalteten Anwendungsservern. (hps)