Pixelio: Drehteller für Panorama-Aufnahmen und 3D-Scans

Statt das Objekt vor einer starr angebrachten Kamera zu rotieren, bleibt bei diesem Kickstarter-Projekt der Teller in der Mitte stehen und die Kamera schwenkt außenrum. Das wirkt umständlich, hat aber Vorzüge.

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Drehteller

(Bild: Smart3D Ltd)

Lesezeit: 2 Min.

Zusatzhardware, die aus einem Mobiltelefon einen 3D-Scanner macht, gibt es zwar schon einige, aber der Pixelio (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen deutschen Foto-Community) des Herstellers Smart3D ist anders: Zum einen arbeitet der nicht nur mit einem Smartphone zusammen, sondern kann auch mit einer Action-Cam des Herstellers GoPro bestückt werden. Zum anderen ist der Pixelio eigentlich kein 3D-Scanner, sondern ein Kamerastativ, das 360-Grad-Schwenks automatisiert durchführt und dabei Fotos schießt.

Damit sollen sich nicht nur 3D-Scans, sondern auch 360-Grad-Aufnahmen von Gegenständen – etwa für Verkaufsplattformen im Web – und Panoramafotos anfertigen lassen. In der gerade angelaufenen Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter kann man noch für wenige Exemplare zum Super-Early-Bird-Preis von rund 110 Euro optieren, deutlich mehr sind noch für den einfachen Earl-Bird-Preis von 118 Euro zu bekommen. Der Versand kostet zusätzlich gut 15 Euro.

Kickstarter & Co.

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Das Gerät besteht aus einem kreisrunden Sockel, um den ein motorbetriebener Arm rotiert. Auf diesen bringt man die Kamera entweder mit dem Objektiv nach außen gerichtet an (für Panoramafotos), oder man lässt sie zum Zentrum schauen (für 3D-Scans nach dem Photogrammetrie-Verfahren). Per Bluetooth 4.0, WLAN oder alternativ durch simulierte Display-Berührungen werden in regelmäßigen Abständen automatisch Fotos geschossen. Eine eigene Software bietet Smart3D nicht an – um mit dem Pixelio zum Beispiel in 3D zu scannen, empfiehlt der Hersteller, die kostenlose App 123D Catch von Autodesk zu benutzen.

Für 3D-Photogrammetrie-Scans ist der Pixelio mit seinem rotierenden Arm und dem festen Zielobjekt beim genaueren Hinsehen ideal, denn dieses Verfahren benutzt das gesamte aufgenommene Bild samt Hintergrund, um die räumliche Situation zu rekonstruieren. Mit einem Drehteller fürs Objekt und einer starren Kameraposition hingegen funktioniert das nicht, da relative Bewegungen zwischen Objekt und Hintergrund keine kohärenten Raumdaten liefern und das Verfahren aus dem Tritt bringen. Drehteller-3D-Scanner sind hingegen beim Lichtschnittverfahren verbreitet, bei dem eine Laserlinie auf das Objekt projiziert wird, um die Form zu erfassen. Nach dieser Methode arbeitet beispielsweise der ebenfalls noch bei Kickstarter gelistete, aber längst mehrfach überfinanzierte eora 3D. (pek)