Planet m: Der Ursprung der Welt im Bertelsmann-Ei

Kein Pavillon, sondern gleich ein ganzer Himmelskörper ist der Geschichte der Medien gewidmet.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Bert Ungerer

Wer für heute den Planet m als Ziel einplant, sollte sich sputen: Um 13:00 beginnt die letzte Besichtigungstour des Tages, denn Bertelsmann feiert danach die offizielle Eröffnung seiner rundlichen Medienhöhle. Der Konzern hat sich das mit Edelstahlgewebe bespannte, illuminierbare Gebilde in bester Plaza-Lage einen "hohen zweistelligen Millionenbetrag" kosten lassen - so weiß es die Lokalpresse.

Nach dem Expo-üblichen Mäandern durch Absperrungsbänder erwartet die Besucher der Space Lift, der "weltweit größte Personenaufzug" - eigentlich eine Hebebühne, die die Zuschauer mit geschätzten 0,5 km/h ein Stückchen durchs Weltall befördert. Oben angekommen, startet die "Pre Show", eine aufwändige wie lärmende Zeitreise durch die überwiegend westlich-neuzeitliche Welt der Medien. Gutenberg, Hitler, Mondlandung, Golfkrieg - alle üblichen Höhe- und Tiefpunkte der Massenmedien rasen vorbei wie Schumi - ja, der natürlich auch. Ein roter Spot huscht extra für ihn über die kultigen 3D-Objekte im Vordergrund.

Nach diesen hektischen knapp zehn Minuten wird es deutlich besinnlicher. Hostessen weisen den Raumfahrern den Weg in die "Main Show", den Film "Sternenfänger" über den Berberjungen Abdou, der die Frage nach dem Ursprung der Welt per Mail an alle (kurz: Spam) ins Internet stellt. Das folgende internationale Grübeln über die Frage ist sehenswert in Szene gesetzt.

Zu Fuß müssen die Planetenreisenden den Weg zurück in die Realität antreten. Vorbei an Dutzenden von Schaukästen über weitere Medienereignisse - Glanzlicht: ein Originalkostüm von Elvis - und einer überdimensionalen Liste von Bertelsmann-Mitarbeitern. Den Abschluss bildet eine Internet-Surfstation. Für diejenigen, die noch weitere Fragen haben. (un)