Plattenlabels verdächtigen Technicolor der Raubkopiererei

Der Verband der amerikanischen Musikindustrie hat bestätigt, gegen das amerikanische Traditionsunternehmen Klage wegen Urheberrechtsverletzung eingereicht zu haben.

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Von
  • Nico Jurran

Der Verband der amerikanischen Musikindustrie (RIAA) hat bestätigt, gegen das amerikanische Traditionsunternehmen Technicolor Klage wegen Urheberrechtsverletzung eingereicht zu haben. Technicolor, ein Unternehmen der Thomson-Multimedia-Gruppe, ist einer der größten Hersteller und Vertreiber von Musik- und Videomedien in den USA.

Die RIAA behauptet, dass in Technicolors Produktionsstätte in Camarillo (Kalifornien) CDs illegal kopiert und diese Raubkopien auch von dort vertrieben worden seien. Zu den Raubkopien sollen unter anderem Alben von 'NSync, den Backstreet Boys, Celine Dion, Will Smith, Amber, Lauryn Hill, Marc Anthony und Julio Iglesias zählen. Matt Oppenheim, als RIAAs Senior Vice President für die Rechtsangelegenheiten des Verbandes zuständig, hält die Beweislage für glasklar: So habe man die Spur bis zu der Fertigungsstätte in Camarillo zurückverfolgen können.

In der in Los Angeles eingereichten Klage trägt die RIAA sogar vor, dass Technicolor von dem Treiben in Camarillo Kenntnis gehabt habe. Als der Verdacht aufkam, verweigerte das Unternehmen dem Verband nach dessen Aussage jedenfalls die Einsicht in seine Geschäftsbücher. Oppenheim sprach gegenüber der US-Presse die Befürchtung aus, dass es sich bei diesem Vorfall lediglich um die berühmte "Spitze des Eisbergs" handele. Der RIAA-Vertreter spielte damit auf eine Vereinbarung zwischen Plattenlabels und Technicolor aus dem Jahre 1998 an, welches nach ähnlichen Vorkommnissen geschlossen worden war. (nij)