Pocket-Computer mit offener Hardware-Plattform für 99 Euro

Die Macher des freien Linux-Smartphones Openmoko haben unter dem Fimennamen Qi Hardware den Pocket-Computer Ben NanoNote vorgestellt. Das Gerät im Format einer Zigarettenschachtel kostet 99 US-Dollar und steht als offene Hardware-Plattform unter einer Copyleft-Lizenz.

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Der als freie Hardware-Plattform unter Creative Commons lizenzierte Pocket-Computer Ben NanoNote der amerikanischen Firma Qi Hardware ist nun auch in Europa verfügbar. Der spanische Händler Tuxbrain bietet das Gerät für 99 Euro zuzüglich 15 Euro Versand nach Deutschland an, alternativ kann man den Mini-Computer in Deutschland für 129 Euro beim Versandhändler Pulster bestellen, der auch das Linux-Smartphone Openmoko Freerunner im Angebot hat. Qi Hardware bietet die Schaltpläne, das Platinen-Layout sowie sämtliche andere Konstruktionsunterlagen zum Download an – und lädt die Open-Source-Gemeinde ein, sich an der Weiterentwicklung der Hardware zu beteiligen.

Der NanoNote ist kaum größer als eine Zigarrettenschachtel, läuft mit einem angepassten OpenWRT-Linux-System und wurde ausschließlich aus Standardkomponenten aufgebaut, für die es freie Linux-Treiber gibt. Das Gerät wurde ursprünglich als elektronisches Wörterbuch entworfen und verwendet einen JZ4720-MIPS-Prozessor mit 366 MHz von Ingenic Semiconductor, der auch in Routern eingesetzt wird. Das RAM ist mit 32 MByte knapp bemessen und lässt sich auch nicht erweitern, dafür steht mit 2 GByte vergleichsweise viel Flash-Speicher für Wörterbücher oder auch für einen späteren Einsatz als Wikipedia-Reader zur Verfügung. Zudem besitzt der NanoNote einen Micro-SD-Slot. Der Datenaustausch mit dem PC erfolgt über einen USB-Client-Anschluss. Ethernet, WLAN und Bluetooth gibt es genausowenig wie einen USB-Host-Port, an dem man USB-Sticks oder andere USB-Geräte am NanoNote betreiben könnt. Das Farbdisplay weist 320x240 Pixel auf und hat eine Diagonale von drei Zoll.

Qi Hardware wurde Mitte 2009 von ehemaligen Openmoko-Mitarbeitern gegründet und hat sich wie zuvor schon Openmoko auf die Fahnen geschrieben, quelloffene Consumer-Hardware zu entwickeln. Bereits beim Linux-Smartphone Openmoko Freerunner konnte sich die freie Entwicklergemeinde nicht nur bei der Software einbringen, sondern bekam auch Zugriff auf die Schaltpläne, Platinen-Layouts und Gehäuse-Konstruktionspläne, zudem konnte man den Einsatz neuer Hardware-Komponenten vorschlagen. Der "Community-Freerunner" wurde jedoch nie gebaut. (mid)