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Pocket-Computer mit offener Hardware-Plattform für 99 Euro

Mirko Dölle

Die Macher des freien Linux-Smartphones Openmoko haben unter dem Fimennamen Qi Hardware den Pocket-Computer Ben NanoNote vorgestellt. Das Gerät im Format einer Zigarettenschachtel kostet 99 US-Dollar und steht als offene Hardware-Plattform unter einer Copyleft-Lizenz.

Qi Hardware Ben NanoNote

Der als freie Hardware-Plattform unter Creative Commons lizenzierte Pocket-Computer Ben NanoNote der amerikanischen Firma Qi Hardware [1] ist nun auch in Europa verfügbar. Der spanische Händler Tuxbrain [2] bietet das Gerät für 99 Euro zuzüglich 15 Euro Versand nach Deutschland an, alternativ kann man den Mini-Computer in Deutschland für 129 Euro beim Versandhändler Pulster [3] bestellen, der auch das Linux-Smartphone Openmoko Freerunner im Angebot hat. Qi Hardware bietet die Schaltpläne, das Platinen-Layout sowie sämtliche andere Konstruktionsunterlagen zum Download an – und lädt die Open-Source-Gemeinde ein, sich an der Weiterentwicklung der Hardware zu beteiligen.

Der NanoNote ist kaum größer als eine Zigarrettenschachtel, läuft mit einem angepassten OpenWRT-Linux-System und wurde ausschließlich aus Standardkomponenten aufgebaut, für die es freie Linux-Treiber gibt. Das Gerät wurde ursprünglich als elektronisches Wörterbuch entworfen und verwendet einen JZ4720-MIPS-Prozessor mit 366 MHz von Ingenic Semiconductor, der auch in Routern eingesetzt wird. Das RAM ist mit 32 MByte knapp bemessen und lässt sich auch nicht erweitern, dafür steht mit 2 GByte vergleichsweise viel Flash-Speicher für Wörterbücher oder auch für einen späteren Einsatz als Wikipedia-Reader [4] zur Verfügung. Zudem besitzt der NanoNote einen Micro-SD-Slot. Der Datenaustausch mit dem PC erfolgt über einen USB-Client-Anschluss. Ethernet, WLAN und Bluetooth gibt es genausowenig wie einen USB-Host-Port, an dem man USB-Sticks oder andere USB-Geräte am NanoNote betreiben könnt. Das Farbdisplay weist 320x240 Pixel auf und hat eine Diagonale von drei Zoll.

Qi Hardware wurde Mitte 2009 von ehemaligen Openmoko-Mitarbeitern [5] gegründet und hat sich wie zuvor schon Openmoko auf die Fahnen geschrieben, quelloffene Consumer-Hardware zu entwickeln. Bereits beim Linux-Smartphone Openmoko Freerunner konnte sich die freie Entwicklergemeinde nicht nur bei der Software einbringen, sondern bekam auch Zugriff auf die Schaltpläne, Platinen-Layouts und Gehäuse-Konstruktionspläne, zudem konnte man den Einsatz neuer Hardware-Komponenten vorschlagen. Der "Community-Freerunner" wurde jedoch nie gebaut. (mid [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-956641

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.qi-hardware.com
[2] http://www.tuxbrain.com
[3] http://www.pulster.de
[4] https://www.heise.de/news/Wikipedia-in-der-Hosentasche-mit-dem-WikiReader-827980.html
[5] https://www.heise.de/news/Openmoko-legt-Smartphone-Entwicklung-auf-Eis-und-entlaesst-Mitarbeiter-211725.html
[6] mailto:mid@ct.de