Pokémon Go macht sozial und führt zu mehr Bewegung

Pokémon-Go-Spieler gehen öfters mal nach draußen und lernen andere Spieler kennen, haben Wissenschaftler der TU Braunschweig herausgefunden.

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Pokémon Go macht sozial und führt zu mehr Bewegung

(Bild: dpa, Alexander Heinl)

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Das Smartphone-Spiel Pokémon Go führt bei den Spielern zu mehr Bewegung und stärkerem Zusammenhalt. Das haben Wirtschaftsinformatiker der Technischen Universität Braunschweig herausgefunden. Dafür befragten sie 3235 Pokémon-Go-Spieler online zu den Auswirkungen der Spiel-App.

Ergebnisse zur physischen Aktivität der Spieler

(Bild: TU Braunschweig)

Mehr als die Hälfte der Befragten spielen täglich zwischen 30 Minuten und zwei Stunden Pokémon Go, rund 24 Prozent mehr als zwei Stunden. Etwa 60 Prozent sagten, dass sie durch das Spiel öfter draußen sind als vorher und 55 Prozent behaupten, dass sie Umwege gehen, um spielrelevante Orte zu besuchen und so Vorteile im Spiel erreichen.

"52 Prozent der Studienteilnehmerinnen und Teilnehmer bestätigen, dass sie auf diese Weise auch ihr Wohnumfeld besser kennenlernen”, erklärt Dr. Patrick Helmholz vom Lehrstuhl Informationsmanagement. Vermutlich werde auf kürzeren Wegen häufiger zu Fuß gegangen oder das Fahrrad genutzt und das Auto stehen gelassen.

Ergebnisse zum Sozialverhalten

(Bild: TU Braunschweig)

Spieler, die täglich mehr als zwei Stunden mit Pokémon Go verbringen, erlebten ein Gefühl der Zusammengehörigkeit oder lernten andere Spieler kennen und unterhalten sich mit ihnen über das Spiel. Über 60 Prozent der Vielspieler haben so neue Menschen kennengelernt. Über 40 Prozent sagten, sich den anderen Spielern verbunden zu fühlen und Teil einer Gruppe zu sein.

Zum Zeitpunkt der Erhebung war Pokémon Go in Deutschland seit sechs Wochen verfügbar. Die Teilnehmer der Studie sind im Durchschnitt 25,8 Jahre alt. Dabei bildet die Gruppe der 21- bis 27-Jährigen mit über 50 Prozent den größten Anteil. Über fünf Prozent der Teilnehmer sind unter 18 beziehungsweise über 40 Jahre alt. 59 Prozent der Befragten sind männlich. Der durchschnittliche Spielerlevel betrug 20,4, etwa zehn Prozent der Teilnehmer hatten ein Spielerlevel von über 25 erreicht. (anw)