Poker um Bundesliga-Übertragungsrechte noch nicht vollständig beendet [Update]

Kabel Deutschland steht nach eigenen Angaben mit "Arena" erst noch in Verhandlungen um die Pay-TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga, die sich das Konsortium sichern konnte.

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Von
  • Nico Jurran

Kabel Deutschland steht nach eigenen Angaben mit Arena erst noch in Verhandlungen um die Pay-TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga, die sich das Konsortium sichern konnte. Dies erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber heise online. Entgegen anderer Darstellung sei Kabel Deutschland, an dessen Netz nach eigenen Angaben 9,6 Millionen Haushalte in 13 Bundesländern angeschlossen sind, nicht an dem Arena-Konsortium beteiligt. Vielmehr handele es sich bei Arena um eine 100-prozentige Tochter der Unity Media, ihrerseits wiederum einen Zusammenschluss der Netzbetreiber Tele Columbus und iesy, einschließlich deren Tochter ish.

Die Frage, wie man die in den Ausschreibungsbedingungen für die Pay-TV-Rechte geforderte Reichweite von mindestens 40 Prozent der deutschen Haushalte ohne Beteiligung von Kabel Deutschland erreichen konnte, blieb bislang allerdings unbeantwortet. Ebenso ließ sich nicht klären, ob Arena gegebenenfalls den Wirten der "Premiere Sport Bars", die mittels Premiere-Abo die Bundesliga in die Kneipe bringen, ein eigenes Angebot unterbreiten werde. Allerdings will Arena am heutigen Donnerstag eine eigene Pressekonferenz zum Thema Bundesliga-Übertragungsrechte geben. Dabei will man auch zu möglichen Ausstrahlungen seitens Kabel Deutschland und/oder Premiere Stellung nehmen. Bereits am gestrigen Mittwochabend war teilweise zu vernehmen, dass sich der Münchener Pay-TV-Sender nun bei Arena um Übertragungsrechte bemühe.

Update:
Auch die Pressekonferenz der Arena Sport Rechte und Marketing GmbH brachte keine Klarheit. Laut Bernard de Roos, der Sprecher der Arena-Geschäftsführung, werde man erst im Frühjahr 2006 konkrete Angaben machen. De Roos erklärte lediglich, dass man verschiedene Szenarien in Hinterkopf habe und Gespräche mit anderen Kabelbetreibern führe. Klar sei bislang lediglich, dass der neue TV-Sender nicht den Namen Arena führen werde. Liga-Geschäftsführer Christian Seifert teilte ergänzend mit, dass die Firma Fairplay im Auftrag der DFL das Basissignal produzieren werde, das den beteiligten Sendern zur Verfügung gestellt werde. Arena will aus diesen Bildern eine eigene Bundesliga-Sendung erstellen, die die Pay-TV-Zuschauer dann über Satellit und Kabel sehen können. Die neue Redaktion soll in München entstehen, wobei man sich die beste Produktion und Redaktion leisten werde. Auch eine Partnerschaft mit dem bisherigen Rechteinhaber schloß de Roos nicht aus. Die ARD meldet indes unter Berufung auf den Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten Professor Wolfgang Thaenert, dass Arena momentan die Lizenz fehle, Fußballspiele überhaupt kommentiert zu übertragen. Diese müsste das Unternehmen beantragen oder sich einen Sender suchen, der eine solche Zulassung besitze. (nij)