Poker um Italiens Telecom geht weiter

Die Bundesregierung will nicht auf die Forderung der Telecom Italia nach einer Beschränkung ihrer Stimmrechte bei Deutschen Telekom eingehen.

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Von
  • Christian Persson

Die Bundesregierung will nicht auf die Forderung der Telecom Italia (TI) nach einer Beschränkung ihrer Stimmrechte bei der Deutschen Telekom eingehen. Damit hat sie die aus Italien gestellten Bedingungen für die geplante Fusion praktisch abgelehnt. Wie die Deutsche-Presse Agentur am Mittwoch aus Bonner Regierungskreisen erfuhr, hat das Finanzministerium dies am Vormittag dem TI-Verwaltungsrat in einem Brief mitgeteilt. Auch ein Verkauf seiner Telekom-Anteile noch in diesem Jahr kommt demnach für den Bund nicht in Frage. In dem Schreiben sei der italienischen Seite aber noch einmal ausdrücklich versichert worden, daß der Bund auch nach der Fusion von Telekom und TI keinen Einfluß auf das operative Geschäft des neuen Unternehmens nehmen werde.

In Rom prüft unterdessen eine Arbeitsgruppe der italienischen Regierung die Möglichkeit, eine mit Vetorecht ausgestattete "Goldene Aktie" bei TI anzuwenden. Als unstrittig gilt, daß die Regierung mit der Goldenen Aktie den Eintritt eines unwillkommenen Großaktionärs in das Telecom-Kapital verhindern kann. Der Telekommunikationsminister Salvatore Cardinale hatte am Vortag betont, Italien dürfe nicht zum "armen Vetter" werden. (cp)