Polaroid sucht sein Heil im Digitaldruck

Polaroid stellt heute zwei neue Systeme für den Ausdruck von Digitalfotos vor.

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Von
  • Klaus Peeck

Die Polaroid Corp. will heute in New York zwei neue Systeme für den Ausdruck von Digitalfotos präsentieren, berichtet das Wall Street Journal. Das "Opal"-Verfahren soll an Selbstbedienungsterminals in Fotogeschäften angeboten werden und Foto-Ausdrucke innerhalb von 30 Sekunden ermöglichen, während das Handheldsystem "Onyx" innerhalb von 2 bis 3 Sekunden Schwarzweiß-Ausdrucke fertigen könne. Grundlage beider Verfahren ist die von Polaroid patentierte "frozen-ink"-Technik, die gegenüber Tintenstrahlsystemen deutliche Geschwindigkeitsvorteile bieten soll.

"Der Digitaldruck kann zu einem neuen Wachstumskern für unser Unternehmen werden", gibt sich Polaroid-Chef Gary DiCamillo in diesem Zusammenhang zuversichtlich. Bisher würden erst 2 Prozent aller Fotos digital gedruckt, aber es sei mit einem Wachstumspotenzial von 50 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre zu rechnen.

Polaroids Engagement in neuen digitalen Foto- und Druck-Technologien ist Bestandteil eines "Revitalisierungsprogramms", das den wirtschaftlichen Niedergang des Unternehmens stoppen soll. Hierzu sollen auch Immobilienverkäufe sowie die Entlassung von fast 1000 Mitarbeitern beitragen – der zweite Einschnitt beim Personal, nachdem vor drei Jahren unter ähnlichen Vorzeichen bereits 1800 Mitarbeiter ihren Job verloren hatten.

Der Fotohersteller leidet primär unter der starken Ausrichtung auf sein traditionelles Kerngeschäft, die Sofortbild-Fotografie, die angesichts der erstarkenden Konkurrenz durch die digitalen Fotokameras unter dramatischen Umsatzrückgängen zu leiden hat. Als wirklich erfolgreich gilt in diesem Bereich lediglich noch die "I-Zone"-Kamera, ein an jugendliche Anwender gerichtetes Fun-Produkt, das selbstklebende Sofortbilder im Passbildformat produziert.

Der Aktienkurs der Polaroid Corp. war innerhalb des letzten Jahres um über 75 Prozent abgesackt, und für das 1. Quartal 2001 musste das Unternehmen Umsatzrückgänge in Höhe von rund 70 Millionen US-Dollar und einem Verlust in Höhe von 38 Millionen US-Dollar melden. (klp)