Polizei: Umstellung auf neues Rechnerverbundsystem bislang problemlos

Die Umstellung der alten Polizei-Computersysteme auf den neuen bundesweiten Rechnerverbund "Inpol-Neu" verläuft nach Auskunft des Bundeskriminalamts reibungslos.

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  • dpa

Gelassenheit in puncto Computerumstellung bei der deutschen Polizei: Der Umstieg von den alten Systemen auf den neuen bundesweiten Rechnerverbund "Inpol-Neu" verlaufe bislang problemlos; alles sei im grünen Bereich – so eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden am heutigen Samstag. Das Mammutprojekt, das Zug um Zug die bisher genutzten Systeme aus den 70er Jahren ablösen soll, hatte nach gut zehnjähriger Entwicklungszeit Anfang 2002 zunächst einen spektakulären Fehlstart hingelegt. Das mit zu hohem Anspruch an die zu integrierenden Strukturen konzipierte System brach damals bei einem Probelauf zusammen, was nach Schätzung von Wirtschaftsprüfern zu einem Schaden in Höhe von 60 Mio. Euro führte. Die jetzt eingeführte Form von "Inpol-Neu" stellt einen modifizierten Ansatz dar, der gegenüber dem ursprünglichen, als zu träge und kaum handhabbar kritisierten System eine gewisse Gesundschrumpfung erfahren hat.

"Inpol-Neu" soll eine vereinheitlichte Recherche nach Straftätern, Kriminalakten, Beweisstücken, Haftstrafen und Tatwerkzeugen von 270.000 Abfragestellen aus erlauben und es den Beamten dadurch ersparen, wie bisher aufwendig in unterschiedlichen Datenbanken zu suchen. Vor allem soll das neue System durch seine Vernetzung Auskunft über Beziehungsgeflechte geben können. Die Abfrage, so das BKA, gestalte sich ähnlich leicht wie das Surfen im Internet.

Der Umstellungsprozess soll größtenteils im Laufe der dritten Augustwoche abgeschlossen sein. Einige Länder testen schon seit Monaten erfolgreich den neuen Verbund, dem sich nun noch weitere Polizeidienststellen anschließen sollen. Die Verbindungen zu wichtigen Datenbeständen wie dem des Kraftfahrtbundesamtes sollen laut Horst Müller von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) bereits reibungslos funktionieren.

Neben der Polizei der 16 Bundesländer sollen auch Bundesgrenzschutz, Zollkriminalamt und das BKA selbst an "Inpol-Neu" angeschlossen werden. (dpa) / (psz)