Polizei sucht weitere Verdächtige nach millionenschwerem Kreditkartenbetrug

Über 30 Millionen Euro erbeutete eine Bande von Kreditkartenbetrügern, nachdem sie die Server eines EDV-Dienstleisters einer Bank hackten. Jetzt hat die Polizei Fotos von sieben Tatverdächtigen veröffentlicht und bittet um sachdienliche Hinweise.

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Von
  • dpa

Nach einem spektakulären Cyber-Banküberfall mit über 30 Millionen Euro Beute suchen deutsche Fahnder weitere sieben Verdächtige. Die Männer und Frauen seien den Ermittlungen zufolge aus dem Großraum Den Haag angereist, um in Deutschland an Geldautomaten Bares abzuheben, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Düsseldorf. Der weltweite Angriff auf Hunderte Automaten in über 20 Ländern geschah in der Zeit vom 19. bis zum 20. Februar dieses Jahres.

Die Polizei hat hierzulande Taten in Düsseldorf, Bremen, Dortmund, Duisburg, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Koblenz und Mannheim registriert. Insgesamt wurden in Deutschland rund 1,8 Millionen Euro abgehoben. In der Tatnacht konnte die Polizei bereits zwei Verdächtige festnehmen, gegen die bereits Anklage erhoben wurde. Dabei handelt es sich um eine eine 56-jährige Niederländerin und ihren 35-jähriger Sohn. Außerdem wurde ein 46-jähriger Grieche festgenommen, der in Bremen aktiv war und sich nach seiner Tat ins Ausland abgesetzt hatte.

Die Täter nutzten Kreditkartendaten, die durch einen Cyber-Angriff bei der der Bank of Muscat in Oman kopiert wurden. Nach Angaben der Polizei wurden hierzu zunächst die Server einiger Firmen gehackt, unter anderem auch in Deutschland. Über diese Server hangelten sich die Hacker zu dem Sicherheitssystem einer indischen Firma weiter, die für die IT-Systeme der betroffenen Bank in Oman zuständig ist. Dort setzten sie die Kreditkartenlimits real existierender Kreditkarten außer Kraft und kopierten alle Daten, die zum fälschen der Karten mit Magnetstreifenkarten-Rohlingen nötig sind. Die Daten wurden dann an die Täter an aller Welt verteilt, die schließlich das Geld abhoben.

Die Düsseldorfer Polizei bittet mit den folgenden Fragen um Hinweise:

  • Wer kennt die Tatverdächtigen und kann ihren Aufenthaltsort benennen?
  • Wer hat im tatrelevanten Zeitraum, rings um den 19./20. Februar 2013, in den benannten Städten, in der Umgebung von Geldinstituten, Verdächtiges beobachtet.
  • Wer kennt, insbesondere in den Niederlanden (Großraum Den Haag), Personen, die seit dem Februar ihren Lebenswandel geändert haben, beziehungsweise seitdem über eine ungewöhnlich hohe Liquidität verfügen.

Die Fotos der Verdächtigen und Kontaktmöglichkeiten zur Polizei sind auf der Website der Polizei Düsseldorf zu finden. (rei)