Polizeigewerkschaft: Handy-Diebstahl muss unattraktiver werden

Es sei "unverständlich", meint der GdP-Vorsitzende, dass außer Vodafone kein Mobilfunkbetreiber anbiete, statt nur die SIM-Karte auch das Handy selbst bei Diebstahl zu sperren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat an die Mobilfunkbetreiber appelliert, den Diebstahlschutz von Handys zu verbessern. Der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg verwies am Freitag laut dpa auf die technische Möglichkeit, dass bei einem Diebstahl nicht nur -- wie bisher -- die SIM-Karte, sondern das ganze Telefon gesperrt wird. Es sei "unverständlich", dass sich außer Vodafone alle Netzbetreiber scheuten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

"Das Sperren der SIM-Karte schützt nur davor, dass der Besitzer von Gesprächen zu seinen Lasten geschützt ist", erklärte Freiberg. "Der Dieb kann das Gerät aber weiter benutzen." Wenn man gestohlene Handys -- wie bereits im Ausland erprobt -- über eine zentrale Datenbank dauerhaft unbrauchbar machen könnte, wäre der Handy-Diebstahl jedoch unattraktiver als im Moment. In den vergangenen Jahren hat sich nach GdP-Angaben die Zahl der geraubten Mobiltelefone vervielfacht.

Eine Sperre für einzelne Handys ist über die individuelle Gerätenummer, die so genannte IMEI (International Mobile Equipment Identity), möglich. Sperrt ein Mobilfunkbetreiber ein geklautes Handy über seine IMEI, lehnt das Netz jegliche Anmeldeversuche mit diesem Mobiltelefon ab, auch wenn im Handy nicht die mit dem Gerät gestohlene SIM-Karte steckt. Vodafone bietet diesen Service seit August vergangenen Jahres bundesweit an. Die gesperrte IMEI-Nummer wird zudem an eine internationale Sperrliste übermittelt -- es ist damit in allen Handynetzen weltweit unbrauchbar, die auf diese Sperrdatei zurückgreifen. Da T-Mobile, E-Plus und O2 vergleichbare Dienste nicht anbieten und diese Sperrliste nicht abfragen, kann man gesperrte Handys in deren Netzen weiterbenutzen -- unabhängig von einer eventuell gesperrten SIM-Karte. (jk)