Popkomm eröffnet: Branche ruft nach Politiker-Hilfe

Pop und Politik - das waren die großen Themen am Eröffnungsabend der Musikmesse Popkomm in Köln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Persson

Pop und Politik - das waren die großen Themen am Eröffnungsabend der Musikmesse Popkomm in Köln. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Peer Steinbrück (SPD) bot der unter Umsatzeinbrüchen leidenden Musikbranche Unterstützung an. Die Popmusik sei die umsatzstärkste Sparte in der Musikwirtschaft. Er wünsche sich kontinuierliche Kontakte zur Branche, damit die Popmusik in Deutschland eine kompetente politische Lobby erhalte.

Der Gema-Aufsichtsrats-Vorsitzende Christian Bruhn rief zu einem weltweiten Bündnis gegen Piraterie und Ausbeutung in den digitalen Netzen auf. Staaten und Regierungen sollten den Ausbau des Urheberrechts im Internet und seine globale Durchsetzung sicherstellen.

Thomas M. Stein, Vorsitzender des Bundesverbandes Phono, kritisierte die rasant wachsende Piraterie durch das Internet sowie die zunehmende Verödung der Rundfunklandschaft. Die Rundfunksender argumentieren, der Hörer wolle eben nichts anderes. Radiomacher räumten ein, dass sie am Radiomarkt keine neuen Künstler durchsetzen könnten. Da Musik aber der vorherrschende Sendeinhalt sei, müsse die Lizenzpraxis überdacht werden, drohte Stein. "Wenn Radiosender Musik nur als massen-attraktives Programmangebot verstehen, so muss die Industrie zumindest von den Einnahmen der Sender stärker profitieren."

Auf der 11. Popkomm informieren bis Sonntag über 800 Firmen aus 25 Ländern über die neue Musikströmungen, Technologien und Multimedia. Auf Konferenzen der Fachmesse sind Diskussionsrunden unter anderem zu der Herausforderung der Musikbranche durch des Internet, zur deutschen Radiolandschaft sowie Film und Musik geplant. Zum gleichzeitig statt findenden Musikfest am Ring treten am Wochenende über 300 Bands in Köln auf. Dazu werden rund drei Millionen Besucher erwartet. Zudem spielen in 50 Kölner Clubs während der Popkomm 550 Künstler, Bands und DJs. (cp)