Pornografie im Internet: Kinderschutzbund fordert schärfere Gesetze

Der Deutsche Kinderschutzbund hat mit Blick auf den jüngsten Fall von Kinder-Pornografie im Internet schärfere Gesetze gegen Gewalt gefordert.

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  • dpa

Im Fall von Pornografie im Internet in Schleswig-Holstein prüft die Staatsanwaltschaft weiter, ob gegen den 26-jährigen Verdächtigen Anklage erhoben wird. Der Mann aus Wahlstedt bei Bad Segeberg hatte gestanden, auf seiner Homepage die Anleitung zur Entführung, Vergewaltigung und Ermordung eines zehnjährigen Mädchens installiert zu haben. Er war nach seinem Geständnis dem Haftrichter vorgeführt worden. Es habe jedoch kein Haftgrund vorgelegen, so dass der Verdächtige wieder frei gelassen wurde.

Unterdessen hat der Deutsche Kinderschutzbund mit Blick auf den jüngsten Fall von Kinder-Pornografie im Internet schärfere Gesetze gegen Gewalt gefordert. Der Fall habe eine völlig neue Qualität, sagte die Sprecherin des Kinderschutzbundes, Gabriele Wichert, in einem dpa-Gespräch in Hannover. Das mache ein härteres Vorgehen gegen Gewaltverherrlichung erforderlich. Die Kinderschutzbund lobte grundsätzlich den Einsatz der Polizeibeamten: "Positiv ist, dass die Polizei seit drei Jahren auch ohne Anzeige ermittelt", sagte Wichert. Das könne auf mögliche Täter abschreckend wirken. Daneben seien aber auch Internet-Nutzer gefragt, solche Fälle der Polizei zu melden. "Wir halten viel vom Internet als Informationsbörse", betonte Wichert. Allerdings bestehe die Gefahr, dass das Internet als Plattform für Kinderpornografie und Förderung von Kinderprostitution ausgenutzt werde. "Daher haben wir gefordert, dass die Adressen der Internet-Nutzer von den Providern länger gespeichert werden, um eine Rückverfolgung zu ermöglichen." (dpa) (jk)