Briefporto soll Anfang 2025 steigen

Etwa alle drei Jahre darf die Post die Preise für den Briefversand erhöhen. Ein Standardbrief könnte ab kommendem Jahr 95 Cent kosten.

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(Bild: Lutsenko_Oleksandr/Shutterstock.com)

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  • dpa
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Das Briefporto in Deutschland wird im kommenden Jahr voraussichtlich steigen. Die Bundesnetzagentur beabsichtigt, der Post bei Briefen eine Preisanhebung von rund 10,5 Prozent zu erlauben. Zuletzt war der Briefversand 2022 um 4,6 Prozent teurer geworden. Anfang 2025 folgt die nächste Preiserhöhung.

Wie hoch genau das Porto der unterschiedlichen Briefarten sein wird, ist noch unklar – das entscheidet im nächsten Schritt die Post. Grund für die erwartete Porto-Anhebung sind gestiegene Kosten, die die Post schultern muss. Als sogenannter Universaldienstleister ist das Unternehmen verpflichtet, überall in Deutschland Sendungen zuzustellen – also auch am einsamen Bauernhof, wo Zusteller recht viel Fahrtzeit brauchen.

Der bis zu 20 Gramm schwere Standardbrief kostet derzeit 85 Cent im Inland, der bis zu 50 Gramm schwere Kompaktbrief 1 Euro und die Postkarte 70 Cent, Groß- und Maxibriefe bis 500 und 1000 Gramm 1,60 und 2,75 Euro. Branchenkennern zufolge könnte der Standardbrief künftig 95 Cent kosten. Es könnte aber auch etwas mehr oder weniger sein, denn die Post darf das Porto der Briefarten unterschiedlich stark anheben. Teurer als 1 Euro soll der Versand eines Standardbriefs nach dem Willen der Bundesregierung aber nicht werden.

In der Summe aller prognostizierten Sendungen darf die Teuerung maximal 10,5 Prozent betragen. Ende des Jahres soll die Netzagentur die Porti genehmigen. Die neuen Preise gelten zwei Jahre.

Auch die Pakete des Marktführers DHL, der im inländischen Briefgeschäft als Deutsche Post auftritt, werden vermutlich teurer. In diesem Bereich will die Bundesnetzagentur dem Logistiker einen Preiserhöhungsspielraum von rund 7,2 Prozent einräumen. Hierbei geht es nur um die Pakete, die Privatkunden selbst verschicken. Die Preise für Pakete, die ein Online-Händler einem Kunden schickt, kann DHL ohne Mitsprache der Bundesnetzagentur mit Firmenkunden vereinbaren. Wann die Post die privaten Paketsendungen verteuert, die am Schalter oder an Automaten abgegeben werden, ist noch unklar. Im Gegensatz zum Briefmarkt hat der Bonner Logistiker im Paketmarkt einige größere Konkurrenten - die Postkunden haben also gleichwertige Alternativen.

Im Digitalzeitalter verlieren Briefe an Bedeutung. Im vergangenen Jahr beförderte die Post nach eigenen Angaben rund 5,9 Milliarden Briefe und damit ein Drittel weniger als zehn Jahre zuvor (7,8 Milliarden). Die Werbepost ist hierbei nicht eingerechnet. Die Nachfrage nach Paketen erhöht sich, vor allem weil die Menschen immer mehr im Internet bestellen. 2023 stellte DHL in Deutschland rund 1,7 Milliarden Pakete zu. 2013 hatte die Firma eine Milliarde Sendungen transportiert.

(kst)