Powerline nicht für den Massenmarkt

Die alternative Internet-Übertragungstechnologie Powerline wird sich in Deutschland bis auf weiteres nicht durchsetzen.

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Von
  • David Adamczewski

Die alternative Internet-Übertragungstechnologie Powerline wird sich in Deutschland bis auf weiteres nicht durchsetzen. Zu diesem Ergebnis kommen Analysten von Forrester Research. Hauptprobleme seien vor allem die undurchsichtige Preisgestaltung, die nicht garantierte Geschwindigkeit und die mangelhafte Flächendeckung.

Nach Ansicht der Autoren der Studie ist die Powerline vor allem gegenüber aktuellen DSL-Angeboten im Nachteil. Powerline basiere auf dem Shared-Medium-Prinzip. Dabei werde die maximale Zugangsgeschwindigkeit von 2 MBit/s mit allen an der gleichen Netzstation angeschlossenen Personen geteilt. Besonders Internet-Nutzer, die häufig Streaming-Angebote und große Dateien aus dem Netz anfordern, reduzierten dadurch die zur Verfügung stehende Bandbreite für andere User.

"Ein weiterer Kritikpunkt ist die undurchsichtige Abrechnung", schreiben die Autoren. Nach ihrer Einschätzung berechnen alle Anbieter ihren Kunden Kosten, die auf der genutzten Datenmenge beruhen. Vor allem für Wenignutzer sei dieses Preismodell zu unattraktiv. Aber auch Vielnutzer kommen für Powerline nicht in Frage. Sie müssten nach Meinung von Forrester im Vergleich zu alternativen Technologien draufzahlen.

Als dritten Kritikpunkt bemängeln die Analysten die nicht flächendeckende Infrastruktur: "Der Powerline-Dienst wird von allen Betreibern nur sukzessiv ausgebaut. Er bleibt auf wenige ausgewählte Regionen beschränkt und wird erst ab 2003 nahezu im gesamten Versorgungsgebiet angeboten werden können. Dies ist ein klarer Nachteil gegenüber dem relativ zügigen DSL-Ausbau der Deutschen Telekom".

Um der alternativen Übertragungstechnologie den Durchbruch zu ermöglichen, müssen die Stromgiganten, so die Autoren, vor allem die Kosten vom übertragenden Datenvolumen entkoppeln, Schulen als Kunden gewinnen und die Infrastruktur unkompliziert erweitern. (daa)