Preisverfall bei Kameras drückt die Rendite

Nach Angaben des Bundesverbands Technik erzielte der Fotohandel im ersten Halbjahr 2008 nur eine "schwarze Null".

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Von
  • Petra Albers
  • dpa

Der Verkauf von Digitalkameras boomt – aber der Preisverfall drückt die Rendite der Händler. "Vom Kamera-Verkauf alleine kann kein Fotofachhändler leben. Im Sortiments-Mix mit Zubehör und Dienstleistungen erwirtschaftet der Handel eine 'schwarze Null'", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Technik des Einzelhandels (BVT), Willy Fischel, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Köln. So stieg der Absatz von Kompaktkameras im ersten Halbjahr 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent; gleichzeitig sank der Umsatz in diesem Segment um 9,5 Prozent.

Besser sei die Lage bei den digitalen Spiegelreflexkameras: Hier erhöhte sich der Absatz um 27,8 Prozent, während der Umsatz um immerhin 21,8 Prozent zulegte. "Dieses Beispiel dokumentiert, dass die Konsumenten verstärkt hochwertig kaufen. Damit tragen Spiegelreflexkameras zur Marktstabilisierung bei", sagte Fischel. Der Durchschnittspreis für Spiegelreflexkameras liege bei 780 Euro, der für Kompaktkameras bei 185 Euro. 2007 erzielte der Fotohandel einen Gesamtumsatz von rund 10 Milliarden Euro, für das laufende Jahr erwartet der BVT ein zweiprozentiges Plus. Den nötigen Schub für das vierte Quartal erhoffe sich der Handel von der Leitmesse photokina, die an diesem Dienstag in Köln beginnt.

Die Einführung der Digitalfotografie habe eine Revolution im Fachhandel verursacht, sagte Fischel: "Digitales Fotografieren ist geradezu zu einer gesellschaftlichen Bewegung geworden." Ständig kämen neue und leistungsfähigere Produkte in die Läden. Der Markt sei innovationsgetrieben, erläuterte Fischel. Bereits jeder zweite Kamerakauf sei heute ein Zweit- oder Ersatzkauf. "Die Geräte können immer mehr – und damit ist auch entsprechendes Zubehör erforderlich." Bildbearbeitungssoftware, Speicherkarten, Beamer, Drucker, digitale Fotobücher und Bilderrahmen gehörten zu den Umsatztreibern im Handel.

Der BVT mit Sitz in Köln vertritt die Interessen der rund 19 000 technisch orientierten Einzelhandelsunternehmen in Deutschland, darunter 3500 Foto-Fachhändler. (Petra Albers, dpa)/ (pen)