Private Raumfahrt: SpaceX erfolgreich gestartet

Der erste kommerzielle Flug zur Weltraumstation ISS ist erfolgreich gestartet. In einem Bilderbuchstart hob die Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral ab.

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Der erste kommerzielle Flug zur internationalen Raumstation ISS ist am heutigen Dienstag erfolgreich gestartet. Diesem erfolgreichen Beginn der Mission vorausgegangen waren mehrere Verschiebungen und am vergangenen Samstag sogar ein Abbruch in letzter Sekunde. Um 3:44 Uhr Ortszeit (9:44 Uhr MESZ) war das Vorhaben aber dann von Erfolg gekrönt und die Rakete vom Typ Falcon 9 mit der Dragon-Kapsel hob vom Raketenstartgelände der U.S. Air Force in Cape Canaveral ab.

Der erfolgreiche Start der SpaceX

(Bild: NASA TV)

Laut US-Medien gab es bei diesem zweiten Versuch keine bedeutsamen technischen Schwierigkeiten und dieser Bilderbuchstart läute nun eine neue Ära der kommerziellen Raumfahrt ein. Gegenüber CNet hob Gwynne Shotwell, die Präsidentin von SpaceX die historische Bedeutung des Fluges hervor. Bislang hätten nur vier Staaten beziehungsweise Staatengemeinschaften Raumfahrzeuge zur ISS gebracht, Europa, Russland, die USA und Japan. Deswegen sei man voller Ehrfurcht angesichts der Möglichkeit, dies jetzt versuchen zu können. Elon Musk, Mitgründer von SpaceX, versicherte, unabhängig vom weiteren Verlauf der Mission, sei der heutige Tag ein großer Erfolg.

Im weiteren Verlauf (PDF-Datei) der Mission soll die Kapsel am Donnerstag Manöver in der Nähe der Station ausführen, bevor sie sich dieser am Freitag in mehreren Schritten bis auf rund 10 Meter annähert. Dann werden sie die Astronauten Donald Pettit und André Kuipers per Roboterarm zur Station ziehen und andocken. Die mitgeführte Fracht kann dann ausgeladen und nicht mehr benötigtes Material im Gegenzug an Bord gebracht werden. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Raumkapsel am 31. Mai die Station verlassen und danach vor der kalifornischen Küste in den Pazifik stürzen. Von dort wird sie dann geborgen.

Die Falcon-9-Rakete vor dem abgebrochenen Start am Samstag

(Bild: NASA/Jim Grossmann)

In einer Pressekonferenz zum erfolgreichen Start äußerte sich NASA-Chef Charles Bolden noch in der Nacht sehr zufrieden. Man stehe jetzt vor einer neuen Zukunft, "die den Himmel für endlose Möglichkeiten öffnet". Die NASA könne jetzt den Transport zur ISS an private Unternehmen abgeben und sich selbst der weiteren Erforschung des Sonnensystems widmen, mit Missionen zum Mars und zu einem Asteroiden am Horizont. Nach dem Ende des Shuttle-Programms hätten die Menschen gedacht, man sei von der Bildfläche verschwunden, doch der heutige Erfolg habe diese Befürchtungen entkräftet. (mho)