"Privatsphäre ist heilig": iOS-Sicherheitsexperte Zdziarski geht zu Apple

Der bekannte iPhone-Hacker und Forensikspezialist Jonathan Zdziarski wird Mitglied des "Security Engineering and Architecture"-Teams in Cupertino. Das sei auch eine Gewissensentscheidung gewesen.

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Touch ID

Touch-ID-Fingerabdrucksensor an einem iPhone.

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Apple hat einen bekannten iOS-Sicherheitsexperten anwerben können. Wie Jonathan Zdziarski in seinem Blog ankündigte, wird er künftig im "Security Engineering and Architecture"-Team von Apple arbeiten. Er sei "sehr gespannt, mit einer Gruppe von Personen zu arbeiten, die so denken wie ich und deren Leidenschaft es ist, die Sicherheit und Privatsphäre anderer Menschen zu schützen".

Jonathan Zdziarski.

(Bild: privat)

Zdziarski hatte sich in den vergangenen Jahren als iPhone-Hacker, Forensikexperte, Buchautor sowie immer wieder auch als Fürsprecher von Apples harter Verschlüsselungspolitik betätigt. So schlug er sich in Apples scharfem Streit mit der US-Bundespolizei FBI um den Einbau einer Hintertür in ein Terroristen-Handy auf die Seite Cupertinos.

Die Entscheidung, zu Apple zu gehen, sei auch ein "Endpunkt in etwas, das für mich mit der Zeit zu einer Gewissensentscheidung geworden ist", erklärt Zdziarski. "Privatsphäre ist heilig, unsere digitalen Leben können so viel über uns verraten, unsere tiefsten Gedanken oder sogar wen wir lieben." Entsprechend glücklich sei er darüber, nun in einer so "außerordentlichen Gruppe von Menschen" zu arbeiten, die eine Leidenschaft teilten, diese zu beschützen.

Der Sicherheitsforscher hatte in der Vergangenheit immer wieder Lücken in iOS gefunden und war früher Mitglied im bekannten iPhone Dev-Team, wo er unter dem Hackernamen NerveGas zwischen 2007 und 2009 an verschiedenen Jailbreaks arbeitete. Neben iOS beschäftigt er sich aber auch mit der Sicherheit von macOS und schrieb das Sicherheitswerkzeug Little Flocker.

Apples Sicherheitsabteilung hatte zuletzt Bemühungen an den Tag gelegt, sich gegenüber der regulären IT-Security-Szene stärker zu öffnen. So gibt es seit einiger Zeit ein millionenschweres Bug-Bounty-Programm und der Konzern nahm unter anderem mit einer eigenen Präsentation an der "Black Hat"-Sicherheitskonferenz Teil – etwas, das es noch vor wenigen Jahren wohl nie gegeben hätte.

Details darüber, was Zdziarski konkret bei Apple machen wird, sickerten noch nicht durch – auch ist unklar, ob der Sicherheitsforscher weiterhin der Presse als Ansprechpartner zur Verfügung steht, wie er das in den letzten Jahren häufiger tat. (bsc)