ProSiebenSat.1-Chef: Grundverschlüsselung bei Sat-Ausstrahlung kommt nicht

Entgegen anderslautender Berichte will das Unternehmen seine Programme ProSieben, Sat.1, Kabel Eins, N24 und Neun Live auch weiterhin unverschlüsselt und gebührenfrei via Satellit ausstrahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 250 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Nico Jurran

Entgegen erster anderslautender Aussagen betonte ProSiebenSat.1 mittlerweile, dass das Unternehmen seine Programme ProSieben, Sat.1, Kabel Eins, N24 und Neun Live auch weiterhin unverschlüsselt und gebührenfrei via Satellit ausstrahlen will. ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch bestätigte diese Haltung gegenüber dpa. Die Verschlüsselung der Programme sei tatsächlich von 2004 bis Anfang dieses Jahres diskutiert worden. Schließlich habe man sie aber ad acta gelegt, da sich eine Verschlüsselung als zu aufwendig erwies und es auch kartellrechtliche Bedenken gab. Laut dpa äußerte sich die RTL-Gruppe (RTL, RTL II, Super RTL, Vox, n-tv) weniger konkret zu dem Thema. Die Sendergruppe prüfe "viele Optionen", habe ein Sprecher vieldeutig erklärt.

Branchenmagazine hatten berichtet, dass ProSiebenSat.1 und die RTL-Gruppe ihre Programme künftig nur noch verschlüsselt über Satellit ausstrahlen wolle. Zum Empfang wäre dann eine Smartcard nötig gewesen, für die angeblich monatliche Gebühren in Höhe von 3 Euro fällig werden sollten – und zwar pro Receiver. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte berichtet, dass beide Sendergruppen mit dem Satellitenbetreiber SES Astra bereits über eine Verschlüsselung ihrer Programme verhandelten. "Die Ankündigung der Pläne ist demnächst denkbar, die Einführung ist für 2007 realistisch", erklärten Informanten dem Blatt. Gegenüber heise online hatte eine Sprecherin gestern noch erklärt, dass die Idee einer Grundverschlüsselung der Programme noch nicht vom Tisch sei. Von RTL konnte heise online bislang keine Stellungnahme erhalten. (nij)