Problematisches Apple-Zubehör: Lightning-Geräte, die Bluetooth brauchen

Aus Asien kommt inoffizielles Apple-Zubehör, das sich per Lightning Strom besorgt, den Rest aber per Bluetooth erledigt. Betroffen sind Adapter und Kopfhörer.

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Lightning-Adapter mit Clown-Emoji

Eher aus der Clownswelt: Auch Lightning-Adapter werden bereits gefälscht. Dieser hier ist allerdings echt.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple lässt beim iPhone bereits seit 2016 die analoge Klinkenbuchse weg. Nutzer verwendeten mittlerweile vorwiegend Bluetooth-Kopfhörer, hieß es damals zur Begründung. Wer dennoch drahtgebundenes Audiogerät einsetzen will, benötigt – mit Ausnahme des iPhone 15, das USB-C nutzt und dafür passende Hardware braucht – entweder spezielle Lightning-Kopfhörer. Oder alternativ einen Adapter, der über einen A/D-Wandler verfügt und auf der einen Seite Lightning verwendet und auf der anderen die Mini-Klinke. Wie nun ein Nutzer berichtet, sollte man bei beidem beim Kauf aufpassen: Es ist Billig-Hardware aus Asien auf dem Markt, die eine besondere Kombination aus drahtgebundenem Lightning und Bluetooth verwendet.

Davon berichtet der AI-Experte Josh Whiton, dessen Posting auf X zum Thema viral gegangen ist. Er hatte seinen kabelgebundenen Lightning-Kopfhörer verloren und wollte sich an einem Flughafen in Chile einen neuen kaufen. Wie sich herausstellte, funktionierte der aber nicht. Whiton ging also zurück in den Laden und tauschte ihn aus. Auch der versagte, genauso wie eine dritte Marke. Schließlich sagten die Menschen im Laden, er solle doch einmal Bluetooth einschalten. Und tatsächlich: Der Kopfhörer forderte zum Pairing auf.

Whiton wunderte sich. Des Rätsels Lösung: Einige Hersteller kostengünstiger Lightning-Kopfhörer, die Apples "Made for iPhone"-Zertifizierung umgehen (diese allerdings oft auf ihre Verpackung zu schreiben scheinen), nutzen ein ganz spezielles technisches Prinzip. Statt teure Lightning-Chips zu kaufen, nutzen sie die Verbindung nur dazu, einen integrierten Bluetooth-Chip mit Strom zu versorgen. Das spart dann den eigentlich notwendigen Akku. Die eigentliche Tonübertragung erfolgt hingegen – wie bei Drahtlosstöpseln auch – via Funk.

Whiton wollte die verrückte Konstruktion dann durch den Erwerb eines Lightning-Adapters umgehen. Dieses im Original 10 Euro teure Gerät war in dem Flughafen-Laden aber ebenfalls nur gefälscht zu erhalten. Die Hardware ist noch ein wenig kreativer als die falschen Lightning-Kopfhörer. Wie Whiton weiter berichtet, arbeitet der Adapter nach dem (fast) gleichen Prinzip.

Vom Lightning-Port des iPhones nimmt auch dieser nur den Strom. Dieser wird verwendet, um einen Bluetooth-Chip anzutreiben. Dieser wiederum funkt das Tonsignal die vielleicht 1,2 cm zu einem Empfänger, der an einer Klinkenbuchse hängt. In diese wiederum kann man dann einen analogen Kopfhörer einstecken. Erkannt hat dies Whiton dadurch, dass auch dieser Adapter nur funktionierte, wenn Bluetooth vom iPhone aktiv war. Er hoffe, dass Apple Lightning möglichst bald quelloffen freigebe. "Sie sind dafür verantwortlich, in dem sie den Kopfhöreranschluss weggelassen haben." Nutzern bleibt nur übrig, genau darauf zu achten, welches Zubehör sie erwerben.

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(bsc)