Prognose: 2009 werden eine Milliarde Handys verkauft

Ein Drittel der neu produzierten Handys werde dann in Asien abgesetzt, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Am Ende des Jahrzehnts soll es weltweit 2,6 Milliarden Handynutzer geben

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Im Jahr 2009 werden nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens Gartner weltweit eine Milliarde neuer Mobilfunkgeräte verkauft. Ein Drittel davon soll allein in Asien abgesetzt werden. Derzeit wird dort ein Viertel aller neuen Handys verkauft. Dies geht aus einer heute vorgestellten Marktstudie hervor, der nach Angaben von Gartner Absatzprognosen für 62 Länder zugrundeliegen. Für das Ende des Jahrzehnts rechnen die Analysten mit 2,6 Milliarden Handynutzern weltweit.

Die starke Nachfrage in Asien trage in besonderem Maß zum Wachstum der Mobilfunkmärkte bei. Namentlich China und Indien werden seit längerem wegen ihrer hohen Bevölkerungsgzahl als Wachstumstreiber im Handysektor genannt. Eine Gartner-Analystin schätzt, dass 2007 in beiden Staaten zusammengenommen die Zahl verkaufter Handys bei 200 Millionen liegen wird. 2009 werde Indien die Volksrepublik überholen, dann betrage das Marktvolumen allein auf dem indischen Subkontinent 139 Millionen Stück.

In Südamerika habe sich der Handyabsatz binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt, was in erster Linie auf das Konto Brasiliens gehe. In diesem Erdteil wird laut der Studie 2009 die Marke von 100 Millionen neuer Endgeräte überschritten. Auch aus den Industriestaaten kommen Wachstumsimpulse: Ersatzbeschaffungen und der Kauf leistungsfähigerer Geräte stimulieren das Geschäft. Im kommenden Jahr sollen 100 Millionen Mobiltelefone für Funknetze der dritten Generation (3G), zu denen UMTS-Netze zählen, über die Ladentheke gehen. Smartphones seien die Handykategorie mit der höchsten Zuwachsrate -- 2008 werden laut Gartner weltweit 200 Millionen der mobilen Surfmaschinen abgesetzt.

Nach Einschätzung der Analysten werden die "spektakulären" Wachstumsaussichten für die Hersteller jedoch durch den Verfall der Großhandelspreise für Handys getrübt. Der für 2004 ermittelte Durchnittspreis von 174 US-Dollar werde bis 2009 auf einen Wert von 161 US-Dollar sinken, zugleich wachse der Funktionsumfang vieler Geräte. Diesen Spagat dürften nicht alle Handyhersteller unbeschadet überstehen.

Im März noch hatte Gartner für das laufende Jahr eine Verlangsamung des Wachstums im Handymarkt vorhergesagt: 2005 würden 730 Millionen neue Handys ausgeliefert, was lediglich einem Zuwachs von 8,3 Prozent gegenüber 2004 (674 Millionen Geräte) entsprochen hätte. Hingegen hatte die Steigerungsrate von 2003 bis 2004 bei 30 Prozent gelegen. In der heute vorgestellten Studie hat Gartner seine Absatzprognose für das laufende Jahr auf 779 Millionen Handys weltweit erhöht, was ein Wachstum von 16 Prozent gegenüber 2004 bedeuten würde. (ssu)