Programmiersprache Groovy soll einer Stiftung unterstellt werden

Ob die Wahl auf die Apache Software Foundation, die Eclipse Foundation oder die Software Freedom Conservancy fällt, ist noch zu diskutieren. Fest steht allerdings, dass Groovy noch vor April umziehen soll.

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Programmiersprache Groovy soll einer Foundation unterstellt werden
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Von
  • Julia Schmidt

Nachdem der derzeitige Groovy-Sponsor Pivotal im Januar angekündigt hatte, das Projekt ab dem 31. März nicht weiter unterstützen zu wollen, setzt die Community nun alle Hebel in Bewegung, um die Zukunft der Sprache zu sichern. Nicht nur fallen die finanziellen Mittel durch das Unternehmen weg, Groovy muss sich auch um neue Infrastruktur kümmern, da der derzeitige Anbieter Codehaus seine Dienste wohl in absehbarer Zukunft einstellt.

Unabhängig von neuen Geldgebern soll das Projekt nun also unter das Dach einer Stiftung ziehen. Nach ersten Erkundigungen sind die drei sich anbietenden Optionen die Apache Software Foundation (Apache HTTP Server, Hadoop etc.), die Eclipse Foundation (Eclipse, vert.x etc.) und die Software Freedom Conservancy, die Open-Source-Projekte wie Git und Mercurial beherbergt. Die Community ist nun dazu aufgerufen, ihre Meinung zu diesem Thema kund zu tun.

Alle Möglichkeiten hätten ihre Vor- und Nachteile, schreibt Groovy-Committer Cédric Champeau. So würden Apache und Eclipse im Gegensatz zu SFConservancy beispielsweise Infrastruktur stellen, was finanziell gesehen ein nicht zu vernachlässigender Punkt sei. Allerdings hätten sie auch ihre eigenen Führungsmodelle, denen man sich unterzuordnen habe. Zudem würde ein Umzug zur Eclipse Foundation bedeuten, alte Groovy-Versionen außen vor zu lassen. Das würde dazu führen, dass der Support für alte Releases eingestellt würde. Für eine Sprache sehen das die Entwickler als besonders problematisch an. Und auch die ebenfalls wichtige Rückwärtskompatibilität für Binärdateien sei nicht mit jeder Wahl gegeben, da man wohl nicht überall seine Paketnamen weiterführen dürfe.

Trotz der aufgelisteten Argumente will der Kern der Groovy-Entwickler keine der Organisationen ausschließen und das Feedback der Nutzer abwarten, bevor eine Wahl getroffen wird. Der Umzug soll noch vor dem Rückzug Pivotals Ende März vonstatten gehen. Nach deren Bekanntmachung haben sich wohl schon einige Unternehmen an die Entwickler gewandt, allerdings seien die angebotenen Mittel noch nicht hoch genug, um einen Vollzeitprogrammierer zu bezahlen. Derzeit finanziert Pivotal drei Vollzeitentwickler für Groovy. (jul)