Programmiersprache Scala bekommt Rückendeckung

Die durch Risikokapital gestützte Firma Typesafe des Scala-Schöpfers Martin Odersky und des Akka-Hauptentwicklers Jonas Bonér will der Programmiersprache Scala ein stabileres Fundament geben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 237 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Martin Odersky, Schöpfer der Programmiersprache Scala, und Jonas Bonér, Entwickler der Actor-Bibliothek Akka, haben die Gründung der Firma Typesafe angekündigt. Unterstützung erhalten sie dabei durch 3 Millionen US-Dollar, die der Risikokapitalgeber Greylock Partners beigesteuert hat. Zuvor standen die beiden Firmengründer eigenen kleineren Unternehmen vor.

Mit dem Typesafe Stack haben die beiden Scala-Entwickler zudem ein abgestimmtes Open-Source-Softwarepaket vorgestellt, das aktuelle Releases von Scala und Akka sowie die sich in Eclipse-Entwicklungsumgebung integrierende Scala IDE und das Build-Werkzeug SBT (Simple Build Tool) enthält. Es soll die Softwareentwicklung mit Scala vereinfachen und beschleunigen. Laut Ankündigung eignet sich der Stack für parallele und verteilte Anwendungsszenarien. Auch soll er in vollem Umfang bei Java-Entwicklungen eingesetzt werden können.

Ungeachtet der Firmengründung bleiben sowohl Scala als auch Akka Open Source. Typesafe will für die Techniken Dienstleistungen anbieten. Als Beirat haben Odersky und Bonér mit Java-Schöpfer James Gosling und dem langjährigen Vorstandsmitglied des Java Community Process (JCP) Doug Lee zwei überaus bekannte Entwickler der Java-Szene gewinnen können.

Scala ist eine funktionale und objektorientierte Programmiersprache, die sowohl auf der Java Virtual Machine (JVM) als auch auf der Common Language Runtime (CLR) von .NET läuft und von Haus aus Konstrukte zur Parallelisierung mitbringt. Insbesondere unter Java-Entwicklern genießt Scala zunehmende Aufmerksamkeit und Verbreitung. Mit Akka lassen sich in Java und Scala fehlertolerante und hochskalierende Applikationen zum Ausführen nebenläufiger oder paralleler Prozesse schreiben. Die Bibliothek greift auf das schon Anfang der 70er-Jahre vorgestellte Actor-Modell zurück, das in Sprachen wie Erlang und damit der Telekommunikationsindustrie erfolgreich umgesetzt wurde.

Erst Anfang des Jahres hatte die an der Schweizer EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne) angesiedelte Gruppe zur Scala-Entwicklung, die Odersky leitete, vom European Research Council 2,3 Millionen Euro erhalten, die verteilt auf die nächsten fünf Jahre ausgezahlt werden sollen. (ane)