Progress-Irrflug: Rückflug von ISS-Astronauten verschoben

Nach der Havarie einer russischen Progress-Raumkapsel auf dem Weg zur ISS wird weiter nach der Ursache gefahndet. Bis dahin sollen aber erst einmal keine Astronauten zur Erde zurückkehren.

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Progress-Irrflug: Rückflug von ISS-Astronauten verschoben

Samantha Cristoforetti muss noch nicht ins Außenteam.

(Bild: ESA/NASA)

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Nach dem Fehlstart einer russischen Progress-Kapsel müssen drei Astronauten nun etwas länger auf der Internationalen Raumstation ISS bleiben als geplant. Wie die ESA mitteilte, sei entschieden worden, erst das Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls abzuwarten. ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti und ihre Kollegen Terry Virts (NASA) und Anton Schkaplerow (Roskosmos) sollen deswegen erst Anfang Juni und nicht wie geplant Ende dieser Woche zur Erde zurückkehren. Ein genauer Termin werde vom Roskosmos noch festgelegt.

Wie die Europäische Weltraumagentur versichert, haben die Astronauten an Bord der ISS genügend Vorräte um problemlos viele Wochen auf der Station zu bleiben. Ihr Wohlergehen sei durch die Entscheidung nicht gefährdet. Die drei Astronauten erreichten die Station am 24. November 2014 und führen seitdem ihre Forschungsmissionen aus. Die von Cristoforetti läuft unter dem Namen "Futura".

Hintergrund für die Missionsverlängerung ist der Kontrollverlust über den russischen Raumfrachter Progress M-27M. Der war Ende April mit einer Sojus-Rakete zur ISS gestartet worden. Bei der Rakete, deren Typ auch für bemannte Flüge genutzt wird, war dann aber offenbar eine Panne aufgetreten. Die Kapsel geriet außer Kontrolle und stürzte nach mehrtägigem Irrflug schließlich zurück zur Erde, in deren Atmosphäre sie größtenteils verglühte. Was genau hinter dem Unfall steckt, wird derzeit untersucht. (mho)