Project Astra: Googles schnellerer KI-Assistent hat Augen, Ohren und Gedächtnis

Kombiniert mit Gemini 2.0 ermöglicht Project Astra einen universellen, multimodalen KI-Assistenten für Smartphones und Smartglasses, bislang aber nur testweise.

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Nutzer schaut auf erhobenes Handy mit  Googles Projekt Astra zur Identifizierung eines Gebäudes

Project Astra zur Objekterkennung per Smartphone

(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Neben dem neuen KI-Modell Gemini 2.0 hat Google auch Fortschritte beim "Project Astra" verkündet. Dahinter steckt die Arbeit an einem universellen, multimodalen KI-Assistenten im Smartphone oder auf Smartglasses, der den Nutzer sowohl visuell als auch sprachlich unterstützen kann. Zudem kann sich der KI-Assistent mittlerweile verschiedene Dinge merken, sodass der Anwender das System als Gedächtnisstütze nutzen kann. Momentan ist Project Astra aber nur einem begrenzten Kreis von Testern zugänglich.

Der Datenkonzern hatte Project Astra im Mai 2024 zur Google I/O mit Video-KI, Suche-KI und noch mehr KI vorgestellt. Hinter Project Astra vereinen sich die Arbeiten an dem KI-Assistenten, bei dem auch von Agenten gesprochen wird, die für Anwender agieren. Diese Agenten müssten die Welt verstehen, sich Dinge merken und handeln können, damit sie sinnvoll nutzbar sind. Die Gemini-App sollte noch in diesem Jahr manche der Fähigkeiten bekommen, das hat Google nun kurz vor Jahresende zumindest für einige Tester knapp geschafft.

Google selbst spricht bei Project Astra noch von einem "Forschungsprototyp zur Erforschung der zukünftigen Fähigkeiten eines universellen KI-Assistenten". Seit der Google I/O hat der Konzern diesen Assistenten zusammen mit ausgewählten Testpersonen weiter verbessert und ausgebaut. So kann der KI-Assistent jetzt verschiedene Sprachen verstehen und in diesen Sprachen auch antworten. Dazu gehören verschiedene Akzente und unübliche Worte.

Der Assistent kann sich inzwischen auch Dinge länger merken. Google spricht bei Project Astra von einem 10 Minuten langen Gedächtnis während einer Sitzungsphase. Bei der Google I/O waren es lediglich 45 Sekunden. Zudem soll sich der Assistent an mehr Konversationen in der Vergangenheit erinnern können, sodass die Nutzung der Künstlichen Intelligenz persönlicher werden soll. Dabei hilft auch eine kürzere Latenz, durch die der Assistent sprachliche Fragen und Anweisungen so schnell verstehen können soll wie ein Mensch.

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Project Astra baut auf Googles neuem KI-Modell Gemini 2.0 auf und kann verschiedene Google-Dienste wie die Suche, Maps und Google Lens nutzen. So kann der Nutzer die Kamera des Smartphones auf ein Objekt richten und den KI-Assistenten nach Hintergrundinformationen dazu befragen. Auch kann der Astra-Assistent offenbar verschiedene Orte benennen, wenn der Anwender etwa nach Bäckereien auf dem Weg in die Innenstadt befragt.

Der KI-Assistent hat aber noch Einschränkungen. So kann Project Astra laut Axios nicht auf E-Mails und Fotos des Nutzers zugreifen, die auf dem Smartphone gespeichert sind, und er tut sich schwer, verschiedene Stimmen in einer lauten Umgebung zu unterscheiden. Auch einfache Aufgaben wie das Setzen eines Weckrufs oder Timers sind demnach nicht möglich, obwohl der bisherige Google-Assistent dies seit Langem beherrscht.

Google arbeitet nach eigenen Angaben weiterhin an Project Astra und will diese Funktionen künftig in die Gemini-App integrieren und auf anderen Formfaktoren wie Smartglasses bringen. Der Kreis der Testpersonen wird erweitert. Interessenten können sich in eine Warteliste eintragen, um den KI-Assistenten ausprobieren zu können. Allerdings ist dies auf die USA und Großbritannien beschränkt, denn nur dort ist Project Astra bislang verfügbar. Auch wird ein Android-Handy vorausgesetzt, der KI-Assistent ist derzeit nicht kompatibel mit iPhones.

(fds)