Project Kuiper: Vodafone will Satelliteninternet Amazons nutzen - ab 2025

Abgelegene Vodafone-Mobilfunkstationen in Europa und Afrika sollen Internet aus dem All beziehen. Amazon startet aber erst Ende 2024 mit dem Beta-Test.

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Mobile Mobilfunkstation der Deutschen Telekom in einem ehemaligen Funkloch in Brandenburg.

Mobile Mobilfunkstation der Deutschen Telekom in einem ehemaligen Funkloch in Brandenburg.

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Vodafone will künftig vor allem abgelegene Mobilfunkstationen mit Satelliteninternet versorgen, um die Abdeckung mit 4G- und 5G-Verbindungen auszubauen. Dafür kooperiert das Telekommunikationsunternehmen mit Amazon, das mit Project Kuiper ein Netz aus Kommunikationssatelliten aufbaut. Zielmärkte Vodafones dafür sind Europa und Afrika, doch bislang ist noch kein Kuiper-Satellit im Orbit.

Während Konkurrent Starlink von SpaceX bereits über 4000 Satelliten im Einsatz hat, wird das Project Kuiper erst noch vorbereitet, aber will innerhalb von fünf Jahren rund 3300 Satelliten starten. Erst im Frühjahr hat Amazon 83 Raketenstarts für Project Kuiper gebucht. Beauftragt wurden drei Raumfahrtunternehmen: die europäische Arianespace, Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos und die United Launch Alliance.

Doch bis zum Start von Amazons Satelliteninternet wird es noch etwas dauern. In den nächsten Monaten sollen zwei Prototypen der Kommunikationssatelliten getestet werden, bevor 2024 die ersten Exemplare für den Praxiseinsatz in ihre niedrigen Umlaufbahnen gebracht werden. Gegen Ende des nächsten Jahres will Amazon mit dem Beta-Test der Dienste von Project Kuiper beginnen und Vodafone wird daran bereits teilnehmen, wie das Unternehmen erklärt.

Vodafone will Satelliteninternet mit hoher Bandbreite und niedriger Latenz für Mobilfunkstationen in Regionen Europas und Afrikas nutzen, die besonders abgelegen oder unterversorgt sind, weil herkömmliche Glasfaser- oder Mikrowellenlösungen zu schwierig oder zu teuer sind. Per Satellit könnten dortige Mobilfunkstationen solche Gebiete mit Internet versorgen. Zudem könnte die Satellitenverbindung als Backup in anderen Regionen genutzt oder auch Unternehmen angeboten werden.

Ein ähnliches Angebot hat auch Telefónica vor knapp einem Monat angekündigt, kooperiert für Satelliteninternet aber mit Elon Musks Starlink. Telefónica konzentriert sich nach eigenen Angaben allerdings auf Starlinks Unternehmenslösungen, die seit Anfang 2023 angeboten werden. Telefónica fungiert hier als weltweiter Wiederverkäufer von schnellem Breitbandinternet für Firmen, zunächst in Südamerika und in Spanien.

(fds)