Projekt Open eCard will Bürger-Client für Personalausweis programmieren

Eine Gruppe von Entwicklern aus Industrie und Forschung will eine Alternative zur AusweisApp und zu kommerzieller Software entwickeln und sucht dafür weitere Mitstreiter.

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Von
  • Detlef Borchers

Eine Gruppe von Entwicklern aus Industrie und Forschung hat das Programmierprojekt Open eCard gestartet. Es will einen ressourcenschonenden "Bürgerclient" auf der Basis des eCard API Frameworks entwickeln, mit dem Bürger mit Lesegerät sowohl die Gesundheitskarte wie den neuen Personalausweis benutzen können.

Das Projekt Open eCard fußt auf einer Initiative, die sich auf der Tagung Sicherheit 2012 vorgestellt und dafür ein Paper (PDF-Datei) veröffentlicht hatte. Der Bürger-Client soll eine Alternative zur Ausweis-App des Bundes und der kommerziellen Clients wie der Ausweis-App von Ageto oder Governikus Autent werden. Er soll alle Chipkarten unterstützen können, für die CardInfo-Dateien vorliegen.

Bislang unterstützt das Projekt sechs eCards, darunter die elektronische Gesundheitskarte und den neuen Personalausweis. Ein unter Firefox und Chrome laufender Demonstrator verdeutlicht den Ansatz, für den das frisch gestartete Projekt weitere Mitstreiter sucht.

Update 25.6.2012, 15.36:

Der Start des Projekts hängt offenbar mit einer Ausschreibung der Bundesregierung zusammen, deren Abgabefrist am 26. Juni abläuft. Hier bewerben sich mehrere Firmen um ein Open Source-Projekt zum Bürger-Client. Im Text der Ausschreibung heißt es, "Ziel der Ausschreibung, ist das Aufsetzen und Begleiten eines Open Source Projekts mit dem Ziel, eine quelloffene, lauffähige Implementierung zur Durchführung der eID-Funktion auf Client-Seite vorzunehmen und allgemein verfügbar zu machen. Das Hauptanliegen der Ausschreibung ist der Aufbau einer Open Source Community, die es jedem interessierten Bürger ermöglicht, sich an der Entwicklung zu beteiligen. Hierzu ist vorgesehen, zu einem frühen Zeitpunkt eine funktionierende Basisversion bereitzustellen, die anschließend durch die Community kontinuierlich weiterentwickelt wird."

Bereits im Jahre 2011 hatte es zur Einjahres-Bilanz des neuen Personalausweises geheißen, dass die Ausweis-App ein Open Source-Projekt werden soll. Die Offenlegung des Quellcodes soll Befürchtungen begegnen, dass die Ausweis-App einen Trojaner enthält. (anw)