Prominente Platzierung: Google zahlte Milliarden an Samsung

Um seine Dienste prominent auf Samsung-Handys zu platzieren, hat Google 8 Milliarden US-Dollar an die Südkoreaner gezahlt – über nur vier Jahre.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Google hat Milliarden in die Hand genommen, um seine Dienste wie den Play Store prominent auf Samsung-Handys zu platzieren. Das zeigen laut Blooomberg Aussagen des Google-Managers James Kolotouros im Gerichtsstreit mit Epic Games. Demnach hat Google über einen Zeitraum von vier Jahren insgesamt 8 Milliarden US-Dollar an Samsung gezahlt.

Als Gegenleistung sollte Samsung sicherstellen, dass auf seinen Galaxy-Smartphones der Google Play Store als Standard-Store für Android-Anwendungen eingerichtet war, obwohl Samsung auch einen eigenen Galaxy Store anbietet. Zudem sicherten die Zahlungen, dass die Google-Suchmaschine und der Google Assistant ebenfalls als Standard voreingestellt sind, berichtet Bloomberg. Samsung-Geräte sind demnach für mehr als 50 Prozent aller Google-Einnahmen über den Play Store verantwortlich.

Schon frühere Gerichtsdokumente von Epic Games zeigten, wie wertvoll derartige Privilegien für Google sind – und wie viel das Unternehmen bereit ist, dafür zu zahlen. Demnach sollen Unternehmen wie Samsung, LG und Motorola ab 2019 Angebote bekommen haben, an einem sogenannten "Premier Device Program" teilzunehmen. Dabei wurden den Herstellern verschiedene finanzielle Vorteile angeboten, solange sie sich an einige Vorschriften hielten.

Geräte des "Premier Device Programs" durften abseits des Play Store keine anderen App-Stores oder andere Programme zur Installation von APKs vorinstalliert haben. Dafür sollten Hersteller 12 Prozent statt der üblichen 8 Prozent der mit ihren Geräten generierten Suchumsätze erhalten. Außerdem trat Google dem Dokument zufolge zwischen 3 und 6 Prozent der mit dem Play Store generierten Umsätze an teilnehmende Handy-Hersteller ab. Google soll es Teilnehmern an diesem Programm außerdem untersagt haben, derartige Informationen öffentlich zu teilen.

Die Aussagen von Google-Manager Kolotouros entstanden vor Gericht unter Befragung von Epics Anwälten. Sie möchten zeigen, wie vehement Google das Aufkommen alternativer App Stores unterbinden wollte. Epic wirft Google vor Gericht vor, seine marktbeherrschende Stellung im Android-Markt auszunutzen, um Alternativen und Konkurrenten zu unterdrücken. In seinem eigenen Store verlangt Google bis zu 30 Prozent aller Einnahmen, die Apps mit dem Verkauf digitaler Güter erwirtschaften. "Fortnite"-Entwickler Epic argumentiert, dass alternative App Stores wegen wettbewerbsschädigender Praktiken keine echte Chance auf dem Android-Markt haben.

(dahe)