Proxim und Netopia sagen Fusion ab

Ungünstige Marktbedingungen gaben Funk-LAN-Spezialist Proxim und DSL-Hersteller Netopia als Grund für die Absage ihrer Fusion an.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ende Januar erst gaben der Funk-LAN-Spezialist Proxim und Netopia, Hersteller von Breitband-Lösungen, ihr Fusion bekannt – nun sagen sie den Deal wieder ab. Proxim wollte 223 Millionen US-Dollar in Aktien für Netopia bezahlen, um nicht nur bei Verbrauchern, sondern auch bei den Telecom-Carriern Marktanteile zu gewinnen. Neben DSL- und Kabelinfrastruktur bietet Netopia auch die Remote-Control-Software Timbuktu an.

Die beiden Firmen einigten sich gemeinsam auf die Absage des Zusammenschlusses – Strafgebühren für eine einseitige Kündigung der Vereinbarung werden daher nicht fällig. Als Grund für den geplatzten Deal gaben die Firmen die "gegenwärtigen Marktbedingungen" an. Zu diesen dürfte auch die Entscheidung von Intel gehören, in künftigen Wireless-LAN-Produkten nicht auf den HomeRF-Standard zu setzen, den Proxim favorisiert.

Im April vergangenen Jahres hatte Intel noch in Zusammenarbeit mit Proxim eigene HomeRF-Geräte vorgestellt. Der Chip-Gigant will nun stattdessen nur noch Geräte auf den Markt bringen, die nach IEEE 802.11b mit bis zu 11 MBit/s arbeiten. HomeRF war gegen diesen quasi offiziellen WLAN-Standard als kostengünstigere Lösung vor allem für Privatanwender gedacht; bislang konnte er aber noch keine allzu großen Marktanteile gewinnen.

Ganz aufgeben wollen Netopia und Proxim ihre Zusammenarbeit aber nicht – zumindest in den Verlautbarungen zur Absage der Fusion betonten beide Firmen die Fortsetzung ihrer "strategischen Partnerschaft". Netopia werde Proxims HomeRF-Technik in die Router und Endgeräte für Breitband-Kommunikation einbauen, hieß es. (jk)