Intel netzwerkt drahtlos

Intel stellte eine Produktreihe für Funk-LANs vor, die auf den Standards des HomeRF-Konsortiums aufbaut.

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Von
  • Jürgen Kuri

Intels Zusammenarbeit mit Proxim, dem Spezialisten für Funk-LANs, trägt Früchte: Auf der Spring Internet World in Los Angeles stellte der Prozessorbäcker eine PC-Card und einen externen USB-Adapter für die drahtlose Vernetzung vor. Die so genannten AnyPoint-Geräte basieren auf der SWAP-Spezifikation (Shared Wireless Access Protocol) der HomeRF Working Group (siehe dazu c't 6/99 über drahtlose Netze). Die Technik baut auf den IEEE-Standards für drahtlose Netze auf und arbeitet mit 2 MBit/s. Intel liefert vorerst allerdings keinen Access Point, mit dem die Reichweite eines Funknetzes vergrößert werden kann und ein Übergang in drahtgebundenes Ethernet möglich ist.

Auch die Zusammenarbeit mit vorhandenen Funk-LANs ist nicht gewährleistet: Zwar sind HomeRF und IEEE 802.11 verwandt, aber nicht miteinander austauschbar. Der Vorteil soll aber laut dem HomeRF-Konsortium darin bestehen, dass sich SWAP-Geräte billiger herstellen lassen als klassische Funk-LANs nach den IEEE-Standards – die haben aber inzwischen eine Datenrate von 11 MBit/s erreicht (IEEE 802.11b). Die ersten Produkte von Intel scheinen zumindest die Kosten-Argumentation der HomeRF-Gruppe zu stützen: In den USA kostet die PC-Card für Notebooks 129 US-Dollar, der externe USB-Adapter 119 US-Dollar. Wann und zu welchem Preis die Geräte in Deutschland auf den Markt kommen, war noch nicht in Erfahrung zu bringen. Laut Intel wird IBM das AnyPoint-Funknetz in den NetVista-PC einbauen, der im Mai in den USA verfügbar sein soll.

Zusätzlich stellte Intel neue Geräte für die Vernetzung über schon installierte Telefonleitungen vor. Die nach den Standards der Home Phoneline Networking Alliance (HomePNA) arbeitenden Adapter beherrschen inzwischen eine Datenrate von 10 MBit/s. Sie sollen die vorhandenen HomePNA-Produkte von Intel ergänzen, die noch auf eine Datenrate 1 MBit/s begrenzt sind. Die HomePNA-Technik wird bislang aber vor allem in den USA eingesetzt – in Europa dürften die wenigsten Haushalte mit einer Telefoninstallation ausgestattet sein, die den Einsatz der Geräte zulässt. (jk)