Prozess gegen Ex-FTX-Chef: Bankman-Fried aus Hausarrest in Haft verlegt

Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried soll versucht haben, Zeugen einzuschüchtern. Deswegen hat ein Gericht seine Kaution widerrufen und er muss in Haft.

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FTX-Logo hinter Gerichtshammer

(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock.com)

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Der Gründer der zusammengebrochenen Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried, muss seinen Hausarrest beenden und stattdessen ins Gefängnis. US-Bundesbezirksrichter Richter Lewis Kaplan nahm am Freitag (Ortszeit) die Möglichkeit einer Kaution zurück und ordnete an, dass der 31-Jährige das Haus seiner Eltern in Kalifornien verlassen und stattdessen im New Yorker Stadtteil Brooklyn in Haft muss. Bankman-Fried, bekannt als SBF, soll versucht haben, Zeugen einzuschüchtern, teilte das Gericht in New York am Freitag mit.

"Er ist immer und immer wieder an die Grenze gegangen und ich ziehe die Möglichkeit der Kaution zurück", sagte der Richter bei der Verkündung seiner Entscheidung laut US-Medienberichten. Der einstige Milliardär Bankman-Fried ist in 13 Punkten angeklagt, darunter Betrug und Verschwörung. Sein Prozess soll am 2. Oktober beginnen.

Festgenommen wurde der Unternehmer am 12. Dezember 2022 auf Betreiben der US-Justizbehörden auf den Bahamas. Dort hatte FTX den Hauptsitz. Vor dem Kollaps waren diese einer der größten Handelsplätze für sogenannte Kryptowährungen wie das Digitalgeld Bitcoin.

Die Anklage der US-Bundesstaatsanwaltschaft gegen Bankman-Fried wurde zuletzt noch umfangreicher. Zu den ursprünglich acht Anklagepunkten sind im März dieses Jahres noch Bestechung im Ausland (hier China), Geldwäsche und Derivate-Betrug hinzugekommen. Bankman-Fried stand bis zuletzt unter verschärften Hausarrest-Bedingungen: Er durfte kein Gerät mit allgemeinem Internetzugang benutzen und Besucher wurde ebenfalls aufgefordert, entsprechende Geräte abzugeben.

Das Strafverfahren heißt USA v. Samuel Bankman-Fried und ist am US-Bundesbezirksgericht für das südliche New York unter dem Az. 22-Cr-673 anhängig. (tiw)