Prozess um geplante Peoplesoft-Übernahme im Juni

Der Datenbankriese Oracle sieht in der neun Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Peoplesoft keinesfalls eine unzulässige Konzentration von Marktmacht.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Anti-Trust-Prozess um die geplante Übernahme von Peoplesoft durch Oracle soll am 21. Juni starten. Nach US-Medienberichten haben der Datenbank-Spezialist und das US-Justizministerium einen entsprechenden Zeitplan beim zuständigen Bezirksrichter Vaughn Walker eingereicht. Beide Seiten planen je zwei Wochen für ihren Auftritt vor Gericht.

Das US-Justizministerium hatte Ende Februar eine Anti-Trust-Klage gegen die geplante Übernahme eingereicht. Die Generalstaatsanwälte von sieben US-Bundesstaaten schlossen sich der Klage an. Die Kartellrechtsabteilung des Justizministeriums führt Wettbewerbsgründe für ihre Entscheidung an. Peoplesoft ist der größte US-amerikanische Anbieter von Anwendungs-Software für Unternehmen. Die viel größere Firma Oracle ist in diesem Softwarebereich nur die Nummer zwei. Globaler Branchenführer ist mit weitem Vorsprung vor den beiden US-Unternehmen die deutsche SAP AG.

In der Regel verzichten amerikanische Unternehmen bei feindlichen Übernahmeversuchen auf Aufkaufpläne, sobald Washington dagegen klagt. Oracle kündigte aber an, das Unternehmen wolle mit Nachdruck gegen die Klage und den Blockierungsversuch des Justizministeriums vorgehen. Der Datenbankriese sieht in der neun Milliarden US-Dollar schweren Übernahme keinesfalls eine unzulässige Konzentration von Marktmacht. Vielmehr garantiere die Übernahme, dass der Wettbewerb in diesem Markt weiter funktioniere, weil der dadurch gestärkte Konzern in der Lage wäre, "dem klaren Marktführer SAP", Microsoft und anderen Paroli zu bieten. (wst)