Prozessor-Marktanteile: Intel wächst zu Corona-Zeiten stärker als AMD

Intel kann besser liefern als AMD und knüpfte der Konkurrenz Ende 2020 folglich zum ersten Mal seit dem Sommer 2017 Marktanteile ab.

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(Bild: Mark Mantel / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Sowohl AMDs als auch Intels Prozessorverkäufe sind im vierten Quartal 2020 mit einem Gesamtplus von gut 20 Prozent stark angestiegen. Da Intel zu Zeiten hoher Nachfrage aber größere Stückzahlen liefern kann als AMD, stieg dessen Marktanteil Ende 2020 zum ersten Mal seit dem Sommer 2017 wieder an. Das berichtete der Marktforscher Mercury Research.

Demnach unterschritt AMD bei Desktop-PCs und Notebooks im vierten Quartal 2020 wieder die 20-Prozent-Marke, die der Chiphersteller im Quartal zuvor knapp erklommen hatte: 19,3 Prozent (Desktop) beziehungsweise 19,0 Prozent (Mobil) ermittelte Mercury Research. Die vollständigen Zahlen hat die Webseite Tom's Hardware vorab erhalten.

AMDs CPU-Marktanteile nach Segmenten aufgeschlüsselt (Quelle: Mercury Research)
Quartal Q4 2020 Q3 2020 Q4 2019
Desktop 19,3% 20,1% 18,3%
Mobile 19,0% 20,2% 16,2%
Server 7,1% 6,6% 4,5%
Gesamt (x86) 21,7% 22,4% 15,5%

Verglichen mit dem Vorjahr steht AMD in Sachen Marktanteile aber immer noch besser da, insbesondere bei Notebooks mit einem Plus von 2,8 Prozentpunkten. Zudem nimmt das Server-Geschäft weiter Fahrt auf, das AMD zur Erfüllung von Lieferverträgen im Fokus haben dürfte: Innerhalb eines Quartals stieg der Anteil von 6,6 auf 7,1 Prozent – Ende waren es noch 4,5 Prozent.

Die Marktforscher beziehen dabei Server mit vier und acht CPU-Fassungen pro Mainboard (4- und 8-Socket-Server) sowie Netzwerk- und Edge-Systeme ein. Bei den 1- und 2-Socket-Servern allein weist AMD traditionell höhere Marktanteile auf.

Zurzeit kommt AMD nicht mit der Produktion hinterher, um den Kaufbedarf zu decken – die Kapazitäten bei Chipauftragsfertiger TSMC lassen sich nicht kurzfristig erhöhen. Viele Prozessoren, aber auch Radeon-Grafikkarten sind daher nur schlecht verfügbar und teuer. Das betrifft vor allem günstigere Modelle mit niedrigerer Marge – unterhalb der Sechskern-CPU Ryzen 5 3600 etwa bietet Intel aufgrund eines besseren Angebots attraktivere Prozessoren an.

Intel hatte in den Jahren vor 2020 unter anderem aufgrund der Verzögerungen beim eigenen 10-Nanometer-Fertigungsprozess und der größer werdenden 14-nm-CPUs mit Lieferengpässen zu kämpfen. Die Produktionskapazitäten wurden infolge kontinuierlich ausgebaut, sodass der Chiphersteller heute, trotz der hohen Nachfrage, keine signifikanten Lieferschwierigkeiten hat.

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