Push-To-Talk in den Startlöchern

Mit der neuen Kommunikationsform Push-To-Talk (PTT) sollen Handys künftig verstärkt auch wie klassische Handfunkgeräte genutzt werden.

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Von
  • Rebekka Garbers
  • dpa

Handy-Nutzer sollen mit der neuen Kommunikationsform Push-To-Talk (PTT) ihr Mobiltelefon künftig verstärkt auch als Walkie-Talkie nutzen. Im April haben sich die führenden Handy-Hersteller auf einen einheitlichen Übertragungsstandard für diese Kommunikationsform geeinigt. Nach anfänglichem Zögern der Mobilfunkanbieter soll nun den Weg für eine erfolgreiche Markteinführung der neuen Technik frei sein. Bislang hat sich jedoch lediglich T-Mobile mit ersten Geräten auf den deutschen Markt gewagt, die die Walkie-Talkie-Funktion unterstützen.

Im T-Mobile-Netz kann ein Nutzer bereits jetzt mit einem PTT-fähigen Handy eine Sprachnachricht von 30 Sekunden per Knopfdruck an bis zu zehn Personen schicken. Anders als beim Walkie-Talkie ist PTT jedoch nicht an örtliche Nähe gebunden. Die Sprachnachrichten werden über die Übertragungswege GPRS und UMTS verschickt. Wenn es ein vielfältiges Angebot entsprechend ausgestatteter Handys geben wird, könnte PTT zu einem neuen Freizeit-Trend mobiler Telekommunikation werden – das hofft jedenfalls die Branche.

In den USA wird PTT vor allem für geschäftliche Zwecke genutzt. Auch T-Mobile sieht den Nutzen der Walkie-Talkie-Funktion bisher vorrangig im Business-Bereich, beispielsweise für Fälle, in denen möglichst gleichzeitig mehrere Empfänger benachrichtigt werden müssen. "So kann etwa der Polier auf dem Bau schnell mit den Mitarbeitern kommunizieren, selbst wenn er nicht vor Ort ist", erläutert T-Mobile-Sprecher Husam Azrak.

T-Mobile bietet derzeit lediglich fünf für PTT vorkonfigurierte Handys von Nokia an. Vodafone hält sich noch zurück und will die Entwicklung erst einmal abwarten. "Push-To-Talk ist nach wie vor ein interessantes Thema und wir schauen uns das genau an – ein Zeitpunkt für einen Einstieg steht aber noch nicht fest", so Vodafone-Sprecherin Marion Stolzenwald.

Bislang funktioniert PTT in Deutschland nur innerhalb des T-Mobile-Netzes und zwischen PTT-fähigen Endgeräten. Für den Freizeitbereich ist die Walkie-Talkie-Funktion deshalb bisher weniger attraktiv gewesen. Zahlreiche Handy-Modelle vieler Hersteller sind zwar PTT-fähig in dem Sinne, dass sich bei ihnen die notwendige Funktionalität nachträglich installieren lässt. Doch kompliziertes Aufrüsten und fehlende Kompatibilität mit den Handys der Freunde versprechen nicht viel Spaß. Im Gegensatz zur professionellen PTT-Nutzung ist aber gerade dieser Aspekt im Freizeitbereich entscheidend, wie Husam Azrak betont: "Die Verbraucher sollen sich nicht mit komplizierter Konfiguration herumärgern sondern den Dienst intuitiv nutzen können."

Zu Push-to-Talk siehe auch

(Rebekka Garbers, dpa) / (ll)