Puzzle-Software zum Zusammensetzen zerrissener Stasi-Akten ist fertig

Die Forschungsphase für die vom Fraunhofer IPK entwickelten Software namens E-Puzzler zum Zusammensetzen der zerrissenen Stasi-Unterlagen ist abgeschlossen, nun muss der Bundestag Mittel für den produktiven Einsatz freigeben

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Von
  • Andreas Stiller

Es hat länger gedauert als geplant, aber nun sei das Rätsel gelöst und die Forschung für den E-Puzzler abgeschlossen, so der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik – kurz Stasi-Unterlagen-Behörde –,Roland Jahn, zur Nachrichtenagentur dpa. Nun könne die nächste Phase für die verbleibenden 15 Millionen Schnipsel in 15.000 Säcken beginnen.

Rohzustand der Schnipsel in den Säcken

(Bild: BStU/Jüngert )

Bislang hat die Software E-Puzzler, die die 2007 gegründete Projektgruppe "Virtuelle Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen" zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) entwickelt hat, in der Pilotphase nur etwa 16.000 Seiten aus 400 Sacken zusammensetzen können – von Hand und mit viel Feingefühl haben die Mitarbeiter in den letzten 19 Jahren 1,4 Millionen Seiten geschafft. Die neue Software könne aber nun Risskanten, Schrift- und Papierarten eindeutig zuordnen, so Jahn. Derzeit werde noch ein Spezial-Scanner entwickelt. Mehr als acht Millionen Euro kostete bislang die Entwicklung.

Eingescannte Schnipsel der Stasi-Unterlagen

(Bild: Fraunhofer IPK)


Wie lange die Testphase dauere, sei noch offen, sagte der Bundesbeauftragte. Dem Bundestag werde ein Abschlussbericht vorgelegt. Das Parlament müsse dann entscheiden, ob das gigantische Computer-Puzzle weitergeführt wird und welche Mittel gebraucht werden. (Mit Material von dpa) (as)