Puzzle-Software zum Zusammensetzen zerrissener Stasi-Akten ist fertig
Die Forschungsphase für die vom Fraunhofer IPK entwickelten Software namens E-Puzzler zum Zusammensetzen der zerrissenen Stasi-Unterlagen ist abgeschlossen, nun muss der Bundestag Mittel für den produktiven Einsatz freigeben
Es hat länger gedauert als geplant, aber nun sei das Rätsel gelöst und die Forschung für den E-Puzzler abgeschlossen, so der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik – kurz Stasi-Unterlagen-Behörde –,Roland Jahn, zur Nachrichtenagentur dpa. Nun könne die nächste Phase für die verbleibenden 15 Millionen Schnipsel in 15.000 Säcken beginnen.
Bislang hat die Software E-Puzzler, die die 2007 gegründete Projektgruppe "Virtuelle Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen" zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) entwickelt hat, in der Pilotphase nur etwa 16.000 Seiten aus 400 Sacken zusammensetzen können – von Hand und mit viel Feingefühl haben die Mitarbeiter in den letzten 19 Jahren 1,4 Millionen Seiten geschafft. Die neue Software könne aber nun Risskanten, Schrift- und Papierarten eindeutig zuordnen, so Jahn. Derzeit werde noch ein Spezial-Scanner entwickelt. Mehr als acht Millionen Euro kostete bislang die Entwicklung.
Wie lange die Testphase dauere, sei noch offen, sagte der Bundesbeauftragte. Dem Bundestag werde ein Abschlussbericht vorgelegt. Das Parlament müsse dann entscheiden, ob das gigantische Computer-Puzzle weitergeführt wird und welche Mittel gebraucht werden. (Mit Material von dpa) (as)